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Ratgeber über Gartenarbeit und Gartengestaltung

Tomaten pikieren: Nach der Anzucht und vor dem Aussetzen

Das Pikieren von Tomaten ist ein wichtiger Zwischenschritt nach dem Aussäen und vor dem Eintopfen oder Auspflanzen in Beete. Es ist ein Arbeitsschritt der lediglich dann zum Tragen kommt, wenn Sie die Tomatenpflanzen selbst ansetzen wollen. In diesem Beitrag erkläre ich, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, welche Erde Sie dazu verwenden sollten und wie Sie dabei vorgehen.

Was versteht man unter dem Begriff Pikieren bzw. Vereinzeln?

Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Herangehensweisen beim Ansäen von Tomaten: Entweder Sie setzen diese breitwürfig in Aussatzschalen an oder verwenden dazu Multitopfpaletten*. Ersteres spart Platz auf der Fensterbank beim Vorziehen.

Haben Sie sich für die Anzuchtschale entschieden, wird es früher oder später dazu führen, dass sich die wachsenden Tomatenpflanzen gegenseitig beeinträchtigen. Es wird dann also Zeit, um Platz zu schaffen. Und dieses Umsetzen in eigene Schalen bzw. Töpfe wird als Pikieren bezeichnet.

Jede Pflanze erhält ihren eigenen Bereich bzw. Topf und hat so genug Platz, um sich gut entwickeln zu können. Damit einher geht auch, dass Sie schwache, brüchige oder geknickte Keimlinge aussortieren sollten – diese werden später ohnehin kaum zu gesunden und ausgewachsenen Pflanzen heranreifen.

Pikieren heißt in diesem Zusammenhang eigentlich lediglich so etwas, wie „vereinzeln“. Sie werden oft auch den Begriff „Tomaten vereinzeln“ hören, damit ist nichts Anderes als das Pikieren gemeint.

Tomatensetzlinge

Sind die Tomatensetzlinge in Multitopfpaletten untergebracht, müssen sie nicht pikiert werden, denn jede Pflanze hat ihren eigenen Platz.

Tomaten pikieren – der richtige Zeitpunkt

Der richtige Zeitpunkt ist dann gekommen, wenn die Sämlinge dicht an dicht in der Anzuchtschale aneinanderrücken und dadurch ein Mangel an Platz entsteht. Dabei haben sie auch schon die ersten echten Blätter nach den Keimblättern ausgebildet. Etwa 20- bis 30 Tage nach dem Einsetzen bzw. aussäen der Saat wird das der Fall sein.

Von der Jahreszeit her sollte das Pikieren beim Anziehen auf dem Fensterbrett etwa Anfang/Mitte April bzw. in einem nicht beheizten Gewächshaus etwa Mitte/Ende April erfolgen. Mit der Anzucht bzw. dem Aussäen sollten Sie daher etwa 3- bis 4 Wochen vor diesen Zeitpunkten starten.

Welche Erde zum Pikieren von Tomaten?

Im Gegensatz zur Anzuchterde, die möglichst nährstoffarm sein soll, damit die Wurzeln gut wachsen, kann Erde zum Pikieren ruhig etwas nährstoffreicher sein – zu viel ist aber auch nicht empfehlenswert. Neben Anzuchterde*, die Sie im Fachhandel kaufen könne, besteht auch die Möglichkeit, Pikiererde selber zu machen. Dazu benötigen Sie:

  • Gartenerde* oder Erde aus dem Garten: 1,5 Teile
  • Kompost aus Grünschnitt: 1 Teil
  • Quarzsand: 1 Teil
  • Rindenhumus: 1 Teil
  • Perlite*: 4 Teile

Nehmen Sie dazu Erde aus Ihrem Garten müssen Sie diese steril machen. Dazu füllen Sie diese in einen hitzebeständigen Behälter und geben ihn für eine runde halbe Stunde bei einer 160° Ober- und Unterhitze in den Backofen.

Danach mischen Sie die anderen Bestandteile dazu (das ungefähre Mischungsverhältnis habe ich in der Liste oben bereits angegeben). Dann füllen Sie die fertig gemischte Pikiererde in Töpfe um. Mehr erfahren Sie auch hier: Welche Erde braucht man für Tomaten.

Korrekte Topfgröße für das Pikieren?

Wenn die kleinen Pflänzchen in einen Topf müssen, liegt der Hauptaugenmerk auf dem Wurzelwachstum. Diese sollen sich bis zum endgültigen Aussetzen der Jungpflanzen sehr gut entwickeln. Das bedeutet eine Topfgröße von etwa 8- bis 10 cm im Durchmesser bei einer ähnlichen Höhe. Meiner Erfahrung nach ist das definitiv ausreichend.

Wichtig ist eben, dass Sie pro Topf genau eine Pflanze einsetzen. Sehen Sie sich hier entsprechende Töpfe an, die im Set eigentlich nicht viel Kosten: Relaxdays Anzuchttöpfe im Set*.

Tomaten nach Pikieren im Topf

Nach der Anzuchtschale geht es einzeln ab in entsprechend große Töpfe bzw. Schalen.

Anleitung zum Pikieren von Tomaten

Hier habe ich ein Schritt-für-Schritt Anleitung zum Pikieren von Tomaten erstellt:

  • 1. Schritt: Füllen Sie die Erde in entsprechende Töpfe um, in die die Sämlinge eingesetzt werden.
  • 2. Schritt: Machen Sie mit einem Pikierholz* ein entsprechend großes Loch (mehrere Zentimeter tief) in die Erde, sodass die Sämlinge knickfrei hineingehoben werden können.
  • 3. Schritt: Nun wassern Sie die Sämlinge in der Anzuchtschale leicht an, packen Sie beim Schopf und heben Sie mit dem Pikierholz sehr vorsichtig aus der Schale heraus. Dabei dürfen die Wurzeln keinesfalls abreißen.
  • 4. Schritt: Setzen Sie die Sämlinge nun in das Loch im Topf. Das Einsetzen können Sie ruhig tiefer vornehmen, als das in der Anzuchtschale der Fall war. Das ist positiv für zusätzliche Wurzelbildung am Stängel.
  • 5. Schritt: Drücken Sie nun mit den Fingern die Erde rund um den Sämling vorsichtig fest. Beachten Sie hier mit Gefühl vorzugehen, damit diese nicht knicken.

Im Anschluss stellen Sie die Pflanzen nicht in die direkte Sonne, sondern geschützt in ihrem Haus oder Gewächshaus ein. Hell sollte es allerdings sehr wohl sein. Betreffend dem Gießen empfehle ich Ihnen, dass die Erde zwar feucht aber keinesfalls nass sein darf. Das schadet den Wurzeln immens.

Das Gießen sollten Sie im Anfangsstadium mit einer kleinen Kanne mit sehr feinen Brausedüsen durchführen – und immer schön unten am Ansatz, nicht über die Blätter. Hier können Sie sich übrigens ein meiner Ansicht nach empfehlenswertes Pikierholz* ansehen.

Tomaten

Um später eine prächtige Tomatenernte zu erhalten, ist das Pikieren ein wichtiger Zwischenschritt.

Tomaten Pikieren: Fazit & Zusammenfassung

Wie eingangs erwähnt: Das Pikieren von Tomaten ist für das spätere Pflanzenwachstum eine wichtige Angelegenheit. Mit ein wenig Übung ist das Umsetzen der Sämlinge in eine eigene Pflanzschale nicht wirklich eine Herausforderung. Zu dieser Arbeit sollten Sie sich meiner Empfehlung nach allerdings ein Pikierholz* zulegen.

Die Erde zum Pikieren sollte in jedem Fall maximal wenig nährstoffreich (damit sich die Wurzeln gut entwickeln können) aber in jedem Fall steril sein. Erde aus ihrem Garten sollten Sie daher vorher im Backofen erhitzen.

Wenn Sie übrigens noch auf der Suche nach Pikier- bzw. Anzuchterde sind, sehen Sie sich diese hier im Detail an:

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Letzte Aktualisierung: 21.10.2024, Bilder von amazon.de


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