Kann man Tomaten und Paprika zusammen pflanzen?
Zwei äußerst beliebte Pflanzen in heimischen Gärten sind die Paprika und die Tomate. Beides kommt gerne auf den Tisch und ist bei jung und alt gern gesehen bzw. gegessen. Eine Frage, die sich immer wieder stellt, ist ob man Tomaten und Paprika zusammen pflanzen kann oder ob das negative Einflüsse auf Wachstum und Ernte haben kann. In diesem Artikel gebe ich darüber Aufschluss.
Was macht „gute Nachbarn“ im Garten aus?
Verschiedene Pflanzen im Garten sind nichts schlechtes – ganz im Gegenteil, mit einer guten Kombination können Sie neben einer ertragreichen Ernte auch Schädlingsbefall minimieren. In der sogenannten Mischkultur geht es genau darum, Gemüse in unmittelbare Nähe zusammen zu pflanzen, die sich entweder nicht negativ beeinflussen oder besser – sogar positive Auswirkungen aufeinander haben.
Zwei essentiell wichtige Dinge, die „gute Nachbarn“ oftmals verbindet, sind, dass zumindest eine der beteiligten (Gemüse)-Pflanzen für die Abwehr von Parasiten bzw. Pflanzenschädlingen verantwortlich ist und beide einen unterschiedlichen Bedarf an Nährstoffen aus dem Erdreich haben.
Sie kennen sicherlich die Begriffe des Starkzehrers, Mittelstarkzehrers und Schwachzehrers. Eine Kombination zweier stark zehrenden Pflanzen ist nicht optimal und laugt den Boden extrem aus. Zwei schwach zehrende Pflanzen nutzen die Bedingungen nicht optimal aus. Daher sollten Sie bemüht sein stark- und schwachzehrende Pflanzen zu kombinieren.
Kann man Tomaten und Paprika zusammen pflanzen?
Nun, können tun Sie das schon, ob es auch sinnvoll ist, ist meiner Ansicht nach eine gute Frage. Sehen wir uns die Fakten im Einzelnen an:
Familiärer Ursprung
Bei beiden Pflanzen handelt es sich um Nachtschattengewächse. Sie gehören also zur gleichen Pflanzenfamilie. Eine Faustregel beim Pflanzen lautet, Sorten aus der gleichen Pflanzenfamilie nicht nebeneinander zu pflanzen. Aus diesem Titel heraus sollten Sie also Paprika und Tomate nicht unbedingt nebeneinander pflanzen – aber schauen wir einmal weiter.
Bedarf an Nährstoffen
Beide Pflanzen gelten als Starkzehrer. Der Bedarf an Nährstoffen ist also immens hoch. Noch dazu brauchen sowohl Paprika als auch Tomate ähnliche Nährstoffe, weil sie aus der gleichen Pflanzenfamilie stammen.
Die Gefahr des Zusammensetzens besteht daher darin, dass entweder nur eine Pflanze etwas wird und gute Erträge aufweist oder beide verkümmern. Den Nährstoffgehalt kann man mit regelmäßigem Düngen* zwar ausgleichen, optimal ist das aber jedenfalls nicht.
Idealerweise wird die Petersilie als Nachbar für die Tomatenpflanze gewählt, denn sie benötigt für ein üppiges Wachstum weniger Nährstoffe, sodass der Tomate mehr Nährstoffe zur Verfügung stehen. So werden die gesamten Nährstoffe des Bodens bei dieser Mischkultur optimal genutzt.
In diesem Beitrag erkläre ich übrigens, ob es Sinn macht, zwei Tomatenpflanzen in einen Topf zu pflanzen. Wenn Sie meinen, dass dies kein Problem sei, lesen Sie am besten diesen Artikel.
Schädlinge/Krankheiten
Die obige Problematik setzt sich auch in diesem Kapitel fort: Die Verwandtschaft von Tomaten und Paprikas bedingt, dass sich dieselben Schädlinge für sie interessieren. Ist als erst einmal eine Pflanze befallen, breitet sich die Krankheit oftmals schnell auf alle Pflanzen aus.
Mit entsprechenden Schädlingsbekämpfungsmitteln* oder dem Dazwischen-pflanzen von Knoblauch kann man zwar auch hier entgegenwirken aber auch hier gilt für mich: Es gibt bessere Nachbarn im Gemüsegarten.
Bedarf an Platz
Beide Kulturen brauchen für eine gute Entwicklung relativ viel Platz zwischen den einzelnen Pflanzen und auch zwischen mehreren Reihen. Da führt natürlich zu einem hohen Platzverlust im Beet bzw. Garten. Setzen Sie nun beide Pflanzen nebeneinander verdoppelt sich dieser Verlust an Fläche noch.
Klimatische Bedingungen
Nachtschattengewächse sind wärmeliebend. Daher sind unter diesem Titel Tomaten und Paprika ideale Nachbarn im Garten oder im Gewächshaus. Ehrlicher Weise muss man fast schon sagen, das war aus meiner Sicht auch schon das einzig nennenswerte Argument dafür. Mehr über ideale Nachbarn für die Tomate finden Sie übrigens hier: Was kann man zu Tomaten pflanzen.
Fazit und Zusammenfassung
Für mich ist eines klar: Man kann Tomaten und Paprika zusammen pflanzen – sinnvoll ist das aber meines Erachtens nicht wirklich. Nährstoffbedarf, Schädlinge, Platzbedarf und dieselbe Pflanzenfamilie sprechen dagegen. Dafür lediglich der Bedarf an Wärme.
Aber die gute Nachricht: Es gibt auch gute Nachbarn zur Tomate, wie zum Beispiel die Buschbohne sowie die dicke Bohne und die Möhre. Salate sowie die Zucchini stellen ebenfalls hervorragende Nachbarn dar. Ebenfalls ein guter Nachbar ist die Erdbeere sowie die Petersilie.
Beim Einsetzen von Tomaten und Paprika ist übrigens die Verwendung von Tomaten- bzw. Gemüseerde, wie die nachstehende, ein guter Tipp:
- Torffreie Bio-Erde, zugelassen für den biologischen Landbau mit einem pH-Wert von 6,1 bis 6,9
Letzte Aktualisierung: 9.10.2024, Bilder von amazon.de