Bei Regen rasenmähen: Ist das eine wirklich gute Idee?
Eine sehr wichtige Frage im Zusammenhang mit dem Mähen eines Rasens ist die nach der richtigen Witterung. Es gibt dabei nämlich ein paar Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten, wie zum Beispiel das Verhalten des Bodens, des Rasenmähers und der Grashalme selber. In diesem Artikel erfahren Sie, ob das Rasenmähen bei Regen sinnvoll ist und ob Sie das besser vermeiden sollten.
Regen und Nässe oder nur Nässe?
Mit dieser nicht sehr vielsagenden Überschrift möchte ich zu Beginn nur ein paar Szenarien aufzeigen, die Sie unterscheiden sollten, bevor es um die Frage geht, ob Sie bei Regen rasenmähen können. Es gibt nämlich Unterschiede in der Auffassung über Regen und Nässe, daher hier ein paar Anhaltspunkte:
- Regen: Das sollte soweit klar sein. Regen gibt es dann, wenn Wassertropfen vom Himmel fallen. Unterschieden werden vielfältige Szenarien, vom Nieseln über leichten Regen bis hin zum Dauerregen bzw. heftigen aber meist kurzen Güssen im Sommer.
- Regen und Nässe: Dass bei Regen auch Nässe im Gras entsteht ist klar. Unterschieden werden muss aber hier meiner Ansicht nach hinsichtlich deren Intensität. Das kommt darauf an, welche Jahreszeit ist (Zeit zum Abtrocknen), wie intensiv der Regen ist/war und wie lange die Halme bereits sind.
- Nässe nach dem Regen: Wenn es nicht mehr regnet, das Gras aber noch feucht ist, spreche ich von einer Nässe nach dem Regen. Auch hier ist entscheidend, wie intensiv sich der Regen dargestellt hat.
- Nässe aufgrund anderer Faktoren: Dann gibt es noch Nässe, obwohl es nicht geregnet hat, beispielswiese, weil es sich um Tauwasser handelt oder Wasser in die Wiese entleert wurde.
Diese Eigendefinitionen spielen zwar eigentlich kaum eine Rolle aber es kann – wie Sie unten lesen werden – schon Unterschiede ausmachen, wann Sie mähen und vor allem, wie Sie bei Regen und Nässe agieren sollten.
Warum nicht bei Regen rasenmähen?
Sie haben sicher schon gehört oder gelesen, dass man es vermeiden sollte, bei Regen den Rasen zu mähen. Aber warum eigentlich? Sehen wir uns die Sache einmal näher an bzw. die möglichen Nachteile:
- Sie werden beim Mähen im Regen selber nass, was sehr unangenehm sein kann.
- Der Rasenmäher* sinkt in nassem Boden eher ein und verschmutzt bzw. verdichtet so den Boden.
- Durch die klebrigen, nassen Halme wird der Mäher innen stark und schnell zugesetzt.
- Die Grashalme werden von den Messern des Rasenmähers schlechter erreicht.
- Die Wurzeln halten im Boden nicht so gut, wenn dieser nass ist. Die Gefahr besteht, dass das Gras nicht geschnitten, sondern teilweise entwurzelt wird.
Bei all diesen Faktoren kommt es natürlich wiederum auf den Feuchtegrad an: Ist der Boden im Wurzelbereich sehr nass? Steht zwischen den Halmen Wasser? Sind die Grashalme lediglich mit Tröpfchen benetzt?
Je stärker es regnet und je höher der Grad der Nässe ist, desto mehr schlagen sich die obgenannten Punkte natürlich beim Mähen zu buche.
Ich bin daher der Meinung, dass Sie das Rasenmähen bei Regen aufgrund einer Vielzahl an möglichen Problemen eher nicht in Erwägung ziehen sollten. Und jetzt das große ABER:
Es gibt Situationen, da ist es fast nicht zu vermeiden, wie zum Beispiel im Herbst, wenn es ständig regnet und der letzte Schnitt vor dem Winter gemacht werden soll. Insgesamt gesehen sollte es aus meiner Sicht aber eindeutig die Ausnahme von der Regel bleiben.
Rasenmähen bei (leichtem) Regen aus Sicht des Rasens
Ich gehe grundsätzlich nicht davon aus, dass Sie bei einem sehr starken Regen in Erwägung ziehen würden, den Rasen zu mähen, daher ist schon einmal klar, dass – wenn überhaupt – nur das Rasenmähen bei leichtem Regen in Frage kommt.
Für die Pflanzen ist das Regenwetter und die damit einhergehende Nässe nicht per se schlecht. Das Gegenteil ist der Fall:
- Durch den Regen wird das zu starke Austrocknen der Schnittstellen der Halme unterbunden.
- Bei Regen ist es bedeckt – auch das spielt dem Gras in die Karten: Verbrennungen durch Sonneneinstrahlung wird dadurch wirksam vermieden.
- Schimmel, Pilze oder andere Krankheitserreger können sich nicht so leicht ausbreiten.
Also, vom Standpunkt des Rasens aus betrachtet ist das Mähen bei Regen durchaus positiv zu sehen.
Rasenmähen nach dem Regen
Das Mähen nach dem Regen (also bei nassem Rasen) ist dann unproblematisch, wenn der Himmel bedeckt ist. Anders sieht es allerdings aus, wenn es noch feucht ist und die Sonne prall auf die Rasenfläche trifft.
Dann wirken die einzelnen Wassertropfen wie ein Brennglas und können die Pflanzen „verbrennen“. Beim Mähen schneiden Sie die einzelnen Halme ab, was für diese natürlich eine Verletzung ist. Werden Sie durch die Sonne zusätzlich verbrannt, kann das eine nachhaltige Schädigung nach sich ziehen.
Also können Sie einen Rasen in nassem Zustand grundsätzlich mähen, allerdings sollte das dann erfolgen, wenn die Sonne nicht direkt darauf scheint. Das ist generell bei Bewölkung, am gegen abends oder früh morgens der Fall.
Was gibt es sonst noch zu beachten?
Ansonsten gibt es sowohl beim Rasenmäher* selbst als auch bei den möglichen Folgen für den Boden ein paar Dinge zu beachten:
Rasenmäher
Grundsätzlich ändert der Rasen aufgrund von Feuchtigkeit seine Eigenschaften kaum, sodass das Kappen der Halme mit einem (scharfen) Messer genauso gelingt, wie im trockenen Zustand auch, dennoch gibt es einige Problemzonen:
- Nasses Gras ist klebrig und setzt den Rasenmäher schnell zu. Das kann auch zum Blockieren der Schneidmesser führen.
- Die Halme können durch das höhere Gewicht in nassem Zustand heruntergedrückt werden. Dadurch erreicht sie der Rasenmäher* schlechter.
- Durch die Nässe ist der Untergrund feucht und die Räder können sehr rasch einsinken und extrem verschmutzen.
Hier erfahren Sie übrigens, wie Sie den Rasen richtig mähen.
Boden/Erde
Der Boden ist das Fundament des Rasens. Wird er in Mitleidenschaft gezogen ist das klarer Weise für die Halme und das Gesamtgefüge nicht optimal. Hier gibt es folgende Themen:
- Ist der Boden weich, halten die Wurzeln der einzelnen Grashalme natürlich nicht so gut, wie in trockener Erde. Das bedeutet, dass die Gefahr besteht, viele Grashalme mitsamt der Wurzel beim Mähen aus dem Boden zu ziehen.
- Der Boden wird durch das Begehen und Befahren zunehmend verdichtet und verliert dadurch seine Lockerheit.
- Die Durchlüftung des Bodens leidet dadurch, die Versickerung wird gehemmt und das wirkt sich alles nachteilig auf das Wachstum der Pflanzen aus.
Tipps zum Mähen eines nassen Rasens bzw. bei Regen
Hier habe ich abschließend ein paar Tipps für Sie, die Ihnen helfen sollten, den Rasen auch im nassen Zustand halbwegs sauber abzumähen. Vergessen Sie aber nicht: Die Regel sollte das aus meiner Sicht nicht sein:
- Mulchen Sie den Rasen keinesfalls sondern mähen Sie das Gras und fangen es im Fangkorb auf.
- Entleeren Sie den Auffangkorb bereits, wenn er halb voll ist. Das nimmt Druck auf den feuchten Boden.
- Betreten Sie keinesfalls den Rasen vor dem Mähen, weil Sie sonst die Halme niederdrücken.
- Reinigen Sie den Mäher an der Unterseite immer wieder. Achtung: Dabei darf er natürlich nicht laufen (greifen Sie niemals in ein drehendes Messer).
- Lassen Sie bei Elektromähern* keine Nässe an Steckverbindungen, Kabeldosen oder was auch immer, damit es nicht zu einer Gefährdung durch Stromschlag oder einem Kurzschluss kommt.
- Erhöhen Sie die Schnitthöhe und entfernen in einem ersten Schritt weniger Graslänge. Gegebenenfalls setzen sie einen zweiten Durchgang mit verminderter Schnitthöhe. Zwischendurch kann das Gras auch etwas leichter abtrocknen.
Wie Sie sehen, ist das Rasenmähen bei Regen möglich. Ich halte es aber für verkehrt das immer zu tun, sondern es sollte der Ausnahmefall sein. Ein gutes Beispiel ist der Spätherbst, wenn es dauernd regnet und der letzte Schnitt vor dem Winter nur gelingt, wenn man ihn bei Regen setzt bzw. wenn der Rasen noch nass ist.
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Letzte Aktualisierung: 2024-10-26, Bilder von amazon.de