Fehler beim Hochbeet vermeiden: Sieben Lösungsmöglichkeiten
Ein Hochbeet bietet im Hinblick auf die richtige Haltung beim Arbeiten und platzsparendes Garteln eine Menge Vorteile. Beim Aufbau, Schichten und Platz kann man aber auch einiges falsch machen. In diesem Artikel zeige ich sieben klassische Fehler beim Hochbeet auf und gebe Ihnen gleichzeitig verschiedene Lösungsmöglichkeiten mit auf den Weg. Außerdem verlinke ich teilweise auf spezielle Beiträge zum jeweiligen Thema.
Fehler 1: Standort zu schattig
Wird der Standort zu schattig gewählt, ist das meist ein Problem für viele Pflanzen. Diejenigen, die wirklich Schatten lieben, sind in der Unterzahl. Kräuter und die meisten Gemüse oder auch Tomaten lieben in der Regel Wärme und Licht.
Ohne Sonneneinstrahlung bzw. Sonnenlicht kann es passieren, dass die Ernte nur moderat ausfällt und/oder die Früchte klein bleiben. Auch der Geschmack kann darunter leiden.
Zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch, dass Schatten nicht gleich Schatten ist. Es gibt auch vermeintlich schattige Plätze im Garten, die in Wirklichkeit halbschattig sind (also auch hell sind, auch wenn nur wenige Stunden am Tag die Sonne dorthin kommt). Auch in diesem Halbschatten gedeihen die meisten Pflanzen recht gut.
Lösungsvorschlag: Bereits bevor Sie das Hochbeet* bauen und befüllen schauen Sie sich den Standort genau an. Für diesen gelten folgende Empfehlungen meinerseits:
- nicht im Vollschatten
- von allen Seiten begehbar
- windgeschützt (zumindest von einer Seite her)
Setzen Sie an einem (bestehenden) schattigen Standort Ihres Hochbeets tatsächlich nur Pflanzen, die diesen auch vertragen, wie beispielsweise Spinat, Mangold, Rucola, klassische Blattsalate oder Rosenkohl. Lesen Sie hier mehr zu diesem Thema: Kann ein Hochbeet im Schatten stehen?
Fehler 2: Kein Wühlmausgitter vorsehen
Wenn das Hochbeet auf der Erde in Ihrem Garten steht (was meist der Fall sein dürfte), besteht die immanente Gefahr, dass sich vor allem Wühlmäuse von unten in das Beet graben, sich dort einnisten und letztlich eine Plage für die einzelnen Schichten und die Bepflanzung darstellen.
Lösungsvorschlag: Legen Sie unter dem Hochbeet ein engmaschiges Wühlmausgitter* oder einen Kaninchendraht ein. Auch ein Volierendraht eignet sich dafür im Regelfall. Achten Sie darauf, dass die Maschenweite nicht mehr als 12 mm beträgt. Im Fachhandel gibt es meist spezielle Gitter zu kaufen, die gleich die richtigen Abmessungen des Hochbeetes haben.
Fehler 3: Mangelnder Schutz des Holzes
Haben Sie ein Hochbeet* aus Holz – und diese sind nun einmal die gängigen – sollten Sie keinesfalls den Holzschutz vernachlässigen. Damit ist gemeint, dass die Außenwände des Beetes entsprechend behandelt werden.
Berücksichtigen Sie das nicht, kann es zum Morschen, Pilzbefall oder Einnisten von Schädlingen kommen, die das Holz frühzeitig zerstören. Auch besonders witterungsbeständige Hölzer halten nicht ewig!
Lösungsvorschlag: Behandeln Sie das Holz regelmäßig mit einem Holzschutzmittel. Wählen Sie aber am besten gleich beim Kauf ein Material, das lange hält: Besonders beliebt ist Lärchenholz. Aber auch, wenn dieses kesseldruckimprägniert ist, wird nach einiger Zeit das Nachbehandeln wichtig sein.
Ich säubere einmal im Jahr das Beet äußerlich mit Wasser, lasse es trocknen und trage dann eine Lasur im Farbton Natur* auf. Das Hochbeet wird es Ihnen mit Langlebigkeit danken, wenn Sie es regelmäßig gegen Witterungseinflüsse schützen.
Fehler 4: Zu breites Hochbeet
Im Hinblick auf Höhe und Breite eines Hochbeetes gibt es natürlich Empfehlungen. Schlussendlich kommt es aber sehr stark auf die individuellen Größenverhältnisse des Nutzers an. Eine zu hohe Breite ist meist mit einer schlechten Haltung beim Garteln verbunden. Daher sollte Ihr Hochbeet nicht zu breit ausgeführt werden.
Lösungsvorschlag: Vermeiden Sie überbreite Hochbeete aufzustellen. Im Bereich von 70- bis 100 cm Breite können Sie nicht viel falsch machen. Standard-Beet sind meist entweder 80 oder 100 cm breit. Selbstbaubeete können Sie individuell bemessen.
Meiner Ansicht nach ist es besser zwei schmale Hochbeete aufzustellen als ein sehr breites. Ich habe zwei Exemplare mit 100 cm Breite bei einer Höhe von 80 cm daheim – damit habe ich (1,78 m groß) sehr gute Erfahrungen gemacht.
Fehler 5: Absacken des Beetes unterschätzen
Ihr Hochbeet* bzw. dessen Füllung wird (vor allem) im ersten Jahr absinken. Das liegt ganz einfach daran, dass der Druck von oben die gesamte Füllhöhe komprimiert. Schnee trägt aufgrund seines Gewichts im Winter seines noch dazu bei. Füllen Sie die verloren gegangene Erde nicht wieder auf, haben Sie zwei Probleme:
- Die Haltung beim Arbeiten wird immer schlechter, je tiefer die Erde absinkt.
- Die Pflanzen bekommen immer weniger und weniger Licht.
Hier lesen Sie dazu auch mehr: Hochbeet wieder auffüllen.
Lösungsvorschlag: Versuchen Sie nicht das Absinken zu verhindern – das gelingt bei korrektem Schichtaufbau nicht. Füllen Sie stattdessen das Hochbeet vor dem Auspflanzen im Frühjahr oder nach dem Abernten im Herbst mit hochwertiger Hochbeeterde oder einer Gemüseerde* auf, die wieder eine gute Füllstandhöhe für den nächsten Setzzyklus garantiert.
Fehler 6: Fehlende Innenauskleidung
Das, was der fehlende Holzschutz außen verursacht, würde eine fehlende Innenauskleidung innen verursachen – nur viel schnellere. Weil Innen hätte das Holz direkten Kontakt zu (meist) feuchter Erde. Der Prozess des Angreifens des Holzes ginge hier noch schneller von statten, weil es auch nach der Befüllung keine Möglichkeit mehr geben, einen Schutz einzuziehen.
Lösungsvorschlag: Die Innenauskleidung bei Hochbeeten aus Holz ist eine DER wesentlichsten Sachen. Das Weglassen oder Vergessen verkürzt die Lebensdauer des gesamten Beetes immens. Geeignet ist dafür zum Beispiel eine handelsübliche Teich- oder Noppenfolie*. Beim Einlegen achten Sie auf zwei Dinge besonders:
- Beim Einfüllen der Erde sollte die Verkleidung nicht absacken – befestigen Sie diese daher gut am Rand des Beetes und legen Sie diese in den unteren Ecken gut aus.
- Durchlöchern Sie die Folie wenig bis gar nicht, da ansonsten erst recht wieder Feuchtigkeit zwischen Holz und Verkleidung eindringen wird.
Fehler 7: Falsche Befüllung für das Hochbeet
Wenn Sie das Hochbeet falsch befüllen, wird das Gesamtsystem schlecht funktionieren, was schlussendlich negative Auswirkungen auf Ertrag und Pflanzenwachstum hat. Außerdem wäre es eine Verschwendung von Ressourcen, wenn Sie beispielsweise das Ganze Beet mit hochwertiger (und teurer) Erde befüllen, obwohl das gar nicht erforderlich ist.
Lösungsvorschlag: Beachten Sie in jedem Fall einen richtigen Hochbeet-Schichtaufbau (hier gibt es Details: Aufbau der einzelnen Schichten im Hochbeet). Im Wesentlichen sieht dieser wie folgt aus:
- Drainageschicht (Grundfüllung): ca. 25 cm
- Füllschicht: ca. 10 cm
- Rotteschicht / Kompostschicht: ca. 20 cm
- Erdschicht / Pflanzschicht: ca. 25 cm
Mit so einem Aufbau garantieren Sie im Regelfall eine gute Durchlüftung, Versorgung mit Nährstoffen, Abwenden von Staunässe und gute Durchwurzelung der Pflanzen.
Fehler beim Hochbeet vermeiden: Fazit & Zusammenfassung
Schaffen Sie es, die gängigsten Fehler bei der Errichtung von Ihrem Hochbeet* zu vermeiden, haben Sie den ersten wichtigen Schritt zu einer erfolgreichen und langjährigen Ernte gesetzt. Zusammengefasst sollten Sie auf folgende Dinge besonders achten:
- Keine schattigen Standorte wählen
- Wühlmausgitter* vorsehen
- Holz außen regelmäßig schützen
- Kein zu breites Hochbeet aufstellen
- Abgesunkene Erde nachfüllen
- Innenverkleidung* nicht vergessen
- Richtigen Schichtaufbau des Beetes vorsehen
Sehen Sie sich hier zum Abschluss ein klassisches Hochbeet aus Holz im Detail bei Amazon an, das dort meiner Ansicht nach sehr gute Rezensionen erhalten hat:
- GROSSE NUTZFLÄCHE: Das Hochbeet bietet genügend Möglichkeiten zur Bepflanzung von Obst, Gemüse, Kräutern oder Blumen. Dieses Hochbeet ist 170 cm lang, 90 cm breit und 84 cm hoch. Das Beet fast 1100 Liter!
Letzte Aktualisierung: 2024-12-03, Bilder von amazon.de