Sandiger Boden: So können Sie diesen nutzen und verbessern
Im Gegensatz zu einem lehmigen Boden ist ein sandiger Boden durch seine Lockerheit und Luftigkeit sowie Wasserdurchlässigkeit bekannt. Diese oft für Pflanzen guten Voraussetzungen haben – aber gerade was das Bauen auf solchen Böden betrifft – einige Nachteile. Nachdem ein Sandboden nicht immer geeignet ist, gibt es auch die Möglichkeit, ihn zu verbessern. Näheres dazu erfahren Sie in diesem Artikel.
Welche Eigenschaften hat ein sandiger Boden aufzuweisen?
Ein sandiger Boden ist in aller Regel sehr trocken und Arm an Nährstoffen. Ebenso ist die Fähigkeit, Wasser zu speichern sehr gering. Der Boden ist aber dafür nicht recht dicht, sodass Wurzel genügend Platz finden, um sich zu entfalten.
Einen solchen Boden erkennen Sie sehr gut daran, dass er sich mit den Händen – im Gegensatz zu lehmigen und tonigen Böden – nicht gut formen lässt. Die Erde bröselt dabei.
Im Frühjahr, während andere Böden noch kalt sind, erwärmt sich der Sandboden etwas schneller. Das regt das Wachstum der Pflanzen an. Auch das Bearbeiten eines sandigen Untergrundes funktioniert einfacher, weil er nicht so fest und dicht ist.
Sandiger Boden: Alle Vor- und Nachteile auf einen Blick
Zusammengefasst hat so ein Boden aus unserer Sicht folgende Vor- und Nachteile:
- Leichter bearbeitbar
- Erwärmt sich schneller
- Gut geeignet für gewisse Pflanzen, die sich auf sandigen Böden wohl fühlen.
- Wasser sickert schnell ein – oberflächliche Staunässe kann so vermieden werden.
- Gute Durchlüftung
- Geringe Wasserspeicherung
- Kaum fähig, Nährstoffe zu speichern.
- Trocknet sehr schnell aus
Um diese Nachteile etwas auszugleichen, können Sie einen sandigen Boden auch verbessern, um die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit zu erhöhen.
Einen sandigen Boden verbessern
Um einen Sandboden zu verbessern, stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Beigabe von Kompost & Mulch
Um dem Sandboden Nährstoffe beizufügen, bietet es sich an, Kompost* oder Stallmist beizugeben. Dies sollten Sie jährlich wiederholen, um den Boden stets und dauerhaft zu verbessern und mit Nährstoffen zu versorgen. Haben Sie einen Komposthaufen zu Hause – umso besser, dann müssen Sie sich diesen nicht von wo anders besorgen. Arbeiten Sie den Kompost in den oberen 20 bis 30 cm ein.
Das bloße Beigeben von lehmiger Erde (die auch relativ Nährstoffreich ist), bringt nicht viel: Der Lehmanteil würde sich mit dem Sand nicht gut verbinden, sondern eher klumpen bilden.
Das zusätzliche Aufbringen von Mulch* auf die sandige Erde hat zwei Effekt: Das Unkrautwachstum wird vermindert und wichtige Lebewesen (wie beispielsweise Regenwürmer) werden angelockt, die wichtig für den Boden sind.
Das Düngen zum Bodenverbessern
Auch das Düngen ist nicht verkehrt, um die Pflanzen mit entsprechenden Nährstoffen zu versorgen. Als natürlicher Dünger kommt beispielsweise Brennnesseljauche in Betracht. Aber auch ein Dünger* aus dem Fachhandel ist nicht verkehrt.
Wir geben Ihnen den Tipp, sich um einen natürlichen Dünger umzusehen. Wie Sie beispielsweise Brennnesseljauche selber ansetzen können, haben wir übrigens hier erklärt: Brennesseljauche ansetzen.
Alternativ ist aber auch bei sandigen Böden die sogenannte Gründüngung eine Option: Dabei wird nicht Dünger selbst aufgebracht, sondern es werden geeignete Gewächse ausgesät, die den Boden verbessern und beschatten. Dazu zählen beispielsweise Wicken, Klee aber auch Lupinen.
Der anfallende Grasschnitt wird gleich in den Boden eingearbeitet, um diesen auch nachhaltig zu verbessern. Im Übrigen eignet sich auch alter Kaffeesatz zum Einbringen in den Boden.
Beigabe von Gartenkalk
Ein sandiger Boden ist in aller Regel relativ sauer, bei einem pH-Wert von etwa 5,5. Die Zugabe von Gartenkalk* kann den pH-Wert erhöhen. Ein zu viel an Kalk ist aber auch nicht besonders gut.
Wenn Sie sich also zu diesem Schritt entscheiden, lesen Sie genau nach, welches Produkt in welcher Größenordnung eingearbeitet werden soll. Sie erhalten es im Fachhandel entweder als Pulver oder als Granulat.
Bringen Sie den Kalk am besten im Frühjahr oder im Herbst in Ihren Boden ein.
Dem Boden Nährstoffe zuführen
Eine sehr gute Möglichkeit, um dem Boden Nährstoffe zuzuführen, ist die Beigabe von Bentonit*. Dieses mineralische Mehl sorgt für zweierlei Dinge im Boden: Erstens erhöht es die Nährstoffspeicherkapazität und zweitens kann damit auch Wasser länger im Boden gehalten werden – was gerade bei einem sandigen Boden Goldes wert ist.
Arbeiten Sie die organischen Materialien am besten im Frühjahr – also noch vor dem Sommer – in den Boden ein, wenn also noch nicht sehr viel darauf gewachsen ist.
Ist Ihnen die Bodenverbesserung zu viel Arbeit, können Sie aber auch in Betracht ziehen, nur solche Gewächse zu setzen, die einen sandigen Boden sehr sympathisch finden:
Stauden und Blumen für einen sandigen Boden
Hier eine kleine Auflistung, welche Blumen unter anderem für einen sandigen Boden geeignet sind:
- Akelei
- Aprikose
- Arnika
- Berg-Sandglöckchen
- Blauschwingel
- Eberesche
- Eibe
- Erbsenstrauch
- Feuer-Ahorn
- Gleditschie
- Kiefer
- Königskerze
- Kornblume
- Lavendel
- Maiglöckchen
- Nelkenköpfchen
- Ölweide
- Robinie
- Salbei
- Sandbirke
- Sanddorn
- Schleifenblume
- Schmetterlingsstrauch
- Schwertlilie
- Silbergras
- Sommerflieder
- Steinkraut
- Steppenkerze
- Tamariske
- Sand-Thymian
- Wacholder
- Weidenbirne
- Zypressen-Wolfsmilch
Rasen auf einem sandigen Boden setzen
Für einen Rasen ist in aller Regel ein Sandboden sehr gut geeignet. Der lockere und luftige Untergrund sorgt dafür, dass sich die Wurzeln schnell und dicht bilden können. Als sehr optimal haben sich bislang sandige Lehmböden erwiesen.
Zu viel Sandanteil ist nämlich auch nicht gut, da dann die Fähigkeit Wasser zu speichern (wie oben angedeutet) nicht sehr hoch ist. Haben Sie einen solchen Boden, bietet sich auch an, diesen erst zu verbessern bzw. zu tauschen:
Keine schlechte Idee ist es daher, die oberste Schicht bis zum Mutterboden abzutragen und durch eine Schicht Rasenerde* zu ersetzen. Die optimale Zusammensetzung kann unserer Erfahrung nach in etwa so aussehen:
- 50% Kompost
- 35% Humus
- 15% Sand
Alternativ dazu können Sie natürlich auch die oberste Schicht umgraben und Sand sowie Kompost beigeben – wenn Sie den Boden nicht komplett tauschen möchten.
Hinweisen möchten wir an dieser Stelle darauf, dass Sie beim Rasen ansetzen natürlich noch vieles mehr zu beachten haben – möglicher Weise machen wir dazu einmal einen separaten Artikel.
Fazit und Zusammenfassung
Ein sandiger Boden ist per se kein Nachteil. Möchten Sie sich Arbeit ersparen, müssen Sie den Boden nicht zwangsweise ersetzen. Sie können einfach solche Pflanzen setzen, die einen sandigen Boden brauchen.
Alternativ dazu bietet sich aber immer eine Bodenverbesserung an. Die Beigabe von Kompost erhöht die Nährstoffe im Boden, Gesteinsmehl und Bentonit* zusätzlich die Fähigkeit Wasser gut zu speichern. Auch das Düngen mit natürlichen Mitteln (Brennnesseljauche, etc.) ist tolle Möglichkeit, den Boden mit wertvollen Nährstoffen zu versorgen.
Wie bei vielen Dingen im Leben sind die Extreme nicht besonders von Vorteil. Ein guter Mix ist meist die beste Option. So ist weder ein schwerer Lehmboden noch ein reiner Sandboden ein Optimalfall. Ein sandiger Lehmboden schon eher.
Wollen Sie einen sandigen Boden verbessern? Wie wäre es damit:
- Natürliche Bodenverbesserung: Zur nachhaltigen Verbesserung von leichten und sandigen Böden. Optimal für die Neuanlage von Rasenflächen, Strauch- und Staudenbeeten sowie für bestehende Pflanzflächen
Letzte Aktualisierung: 2024-11-20, Bilder von amazon.de