Aussaaterde sterilisieren: Machen Sie Erde für die Anzucht selber
Speziell dann, wenn das Aussäen von Gemüse oder anderen Saaten auf dem Programm steht, ist es meist unerlässlich eine spezielle Erde zu erwerben oder diese selbst zu machen. Wenn Sie sich für Zweiteres entscheiden und Erde aus dem eigenen Garten benutzen, sollte diese jedenfalls steril sein. Warum das so sein sollte, wie Sie Aussaaterde sterilisieren und was Sie noch alles zu beachten haben, erfahren Sie in diesem Artikel.
Warum sollte Erde zum Aussäen steril sein?
Gegner der Sterilisation führen häufig ins Treffen, dass Pflanzen in der Natur ja auch auf normalem Boden (wild) aufgehen. Das stimmt, es gibt aber dennoch Gründe, Erde zu Hause keimfrei zu machen:
- Schutz vor sich ausbreitendem Schimmel.
- Entfernen von Schädlingen aus der Erde, wie Würmer und Larven.
- Pilzsporen lassen sich so ebenfalls effektiv bekämpfen.
Viele Tierchen mögen in der freien Wildbahn effektiv und wichtig sein, gerade bei Jungpflanzen, die im Regelfall im heimischen Wohnräumen vorgezogen und ausgesät werden, besteht aber die Gefahr, dass diese binnen kurzer Zeit durch Schimmel, Fäule oder Schädlinge vernichtet werden.
Aussaaterde sterilisieren: So gehen Sie vor
Für das Sterilisieren von Gartenerde stehen Ihnen an und für sich zwei unterschiedliche Arten zur Verfügung.
Erde im Backofen sterilisieren
- 1. Schritt: Legen Sie Backblech mit Backpapier aus.
- 2. Schritt: Verteilen Sie Erde auf dem Backblech (maximal 8- bis 10 cm hoch).
- 3. Schritt: Sprühen Sie die Erde mit einer Sprühflasche an, bis diese nicht mehr auseinanderbröckelt.
- 4. Schritt: Decken Sie das Ganze optional lose mit einer Alufolie ab
- 5. Schritt: Backen Sie die Erde etwa 30- bis 35 Minuten lang bei etwa 160- bis 180° Celsius.
- 6. Schritt: Lassen Sie die Erde danach im Herd abkühlen und füllen Sie diese dann in ein luftdichtes Behältnis.
- 7. Schritt: Nach mindestens 24 Stunden Ruhezeit kann die sterilisierte Aussaaterde benutzt werden. (Im Normalfall spricht meines Erachtens aber auch nichts dagegen, die Erde gleich zu verwenden.)
Die Methode der Sterilisation im Backofen lässt sich im Regelfall zu Hause relativ leicht umsetzen, da so gut, wie jeder Haushalt mit einem solchen Backofen ausgestattet ist.
Erde in der Mikrowelle sterilisieren
- 1. Schritt: Geben Sie die Erde in ein Gefäß, das für die Mikrowelle geeignet ist.
- 2. Schritt: Stellen Sie dieses in die Mikrowelle und stellen das Gerät auf 600 Watt.
- 3. Schritt: Schalten Sie die Mikrowelle ein und lassen Sie die Erde etwa 10- bis 12 Minuten drinnen.
- 4. Schritt: Beobachten Sie die Erde: Beginnt sie zu dampfen, schalten Sie die Mikrowelle ab.
- 5. Schritt: Lassen Sie die Erde abkühlen und füllen Sie diese dann in ein luftdichtes Behältnis oder verwenden Sie diese gleich.
Die Vorteile der Sterilisation von Erde in der Mikrowelle sind der geringere Zeitaufwand für das Dämpfen sowie das gleichmäßigere Erhitzen des Substrats. Nachteilig ist hingegen der geringere Platzbedarf.
Nach dem Sterilisieren können Sie diese Erde mit weiteren Bestandteilen versetzen und als hochwertige Aussaaterde benutzen:
Erde zum Aussäen selbst herstellen: So geht´s
Das brauchen Sie, um Anzuchterde selber herzustellen:
- Erde (aus dem Garten)
- Kompost (aus Grünschnitten)
- Quarzsand*
So gehen Sie vor:
- 1. Schritt: Sterilisieren Sie die Erde aus Ihrem Garten im Backofen oder der Mikrowelle.
- 2. Schritt: Schütten Sie die sterile Erde in ein größeres Behältnis.
- 3. Schritt: Mischen Sie Kompost und Quarzsand dazu. Nehmen Sie von allen Bestandteilen je einen Teil (also Sand : Erde : Kompost = 1 : 1 : 1).
- 4. Schritt: Anzuchtschalen* mit der fertig gemischten Erde befüllen.
- 5. Schritt: Samen aussäen.
Hier erfahren Sie übrigens, wie und warum Sie Blumenerde mit Sand mischen sollten.
Wollen Sie Erde zum Aussäen nicht selber herstellen, sehen Sie sich zum Beispiel auch diese Anzuchterde an:
- Torffreie Bio-Erde, zugelassen für den biologischen Landbau mit einem pH-Wert von 6,1 bis 6,9
Letzte Aktualisierung: 2025-01-24, Bilder von amazon.de