Muss man Radieschen pikieren: Darum hat es seine Vorteile
Was ist im Leben schon ein MUSS? Natürlich muss man Radieschen nicht pikieren, ich sehe allerdings ein paar Vorteile, es zu tun, wenn Sie sich schon entscheiden, dieses Gemüse selber zu ziehen. Dieser Artikel dreht sich daher um dieses Thema und ich erkläre, was es heißt, Radieschen zu vereinzeln, wie Sie es angehen und welche Vorteile dabei meiner Meinung nach entstehen.
Was heißt eigentlich pikieren und welche Vorteile hat es?
Das Wort „Pikieren“ ist auf das französische Wort „piquer“ zurückzuführen, das so viel wie stechen heißt. Dies wiederum ist zurückzuführen auf den spitzendigen Stab, der im Gartenbau für diese Arbeit benutzt wurde.
Grundsätzlich meint man mit Pikieren das Separieren der Sämlinge nach der ersten Anzuchtphase aus der gemeinsamen Anzuchtschale in eigene Gefäße. Das Umsetzen und Vereinzeln (Pikieren) bringt einige Vorteile mit sich:
- Die Sämlinge konkurrieren nicht um Licht und Nährstoffe
- Es gibt genug Platz für ein gesundes und gutes Wachstum
- Kranke oder verkümmerte Pflänzchen können dabei gleich aussortiert werden
Durch das Pikieren wachsen die Pflänzchen zwar langsamer aber dafür auch kräftiger und kompakter. Das Pikieren selbst ist übrigens kein Spezifikum bei der Radieschen-Pflanze, sondern empfehle ich bei so gut wie jedem selbst gezogenen Gemüse.
Das brauchen Sie zum Pikieren der Radieschen
Für das Pikieren von Radieschen sind meiner Ansicht nach zwei Dinge besonders wichtig:
Das Pikierholz
Wichtig zum Herausheben der jungen und noch verletzlichen Pflanzen ist das Pikierholz*. Natürlich können Sie das auch mit einer Spatel, einem Eisstäbchen oder einem Bleistift machen, jedoch verwende ich dazu meist Pikierholz oder Pikiergabel. Vor allem dann, wenn Sie öfters pikieren, sollten Sie über eine Anschaffung nachdenken.
Anzucht-Töpfe
Für das Pikieren sind natürlich entsprechende Gefäße erforderlich. Ich verwende dazu beispielsweise diese Relaxdays Anzuchttöpfe im Set*. Sie sind geeignet für das Anzüchten von sämtlichen Samen und Jungpflanzen sowie zum Vermehren von Setzlingen und um torffreies Material aus PEFC-zertifizierter Zellulose. Die Töpfe sind vollständig biologisch abbaubar und daher ist das Aussetzen ins Freie samt Topf möglich.
Kurzzusammenfassung: So gehen Sie vor vom Aussäen bis zum Aussetzen
Nachstehend habe ich mir erlaubt eine kurze Zusammenfassung von Aussäen bis zum Aussetzen zu erstellen, bei der das Pikieren eine wesentliche Rolle einnimmt:
- 1. Schritt: Säen Sie die Radieschen Samen in einer gemeinsamen Anzuchtschale aus. Dabei sollten Sie nur spezielle Anzuchterde* benutzen oder die Erde aus dem Garten vorher sterilisieren (Keime/Schädlinge in der Erde könnten ansonsten die jungen Pflanzen schädigen). Zudem animiert nährstoffarme Erde das Wurzelwachstum (hier dazu mehr: Welche Erde brauchen Radieschen).
- 2. Schritt: Nach dem Ausbilden der Pflanzenblätter (nach den Keimblättern) sollten Sie die Pflänzchen pikieren. Heben Sie diese einzeln und vorsichtig aus der Schale und setzen Sie diese in die bereits vorbereiteten Anzuchtbecher ein. Dazu füllen Sie diese mit Erde und drücken ein kleines Loch mit dem Pikierholz in die Mitte. Dort hinein kommt die Pflanze, um die dann die Erde vorsichtig mit dem Pikierholz wieder angedrückt wird.
- 3. Schritt: Wenn sich die Pflanzen gut entwickelt haben, können Sie diese dann aussetzen. Dazu sollten Sie einzelne Rinnen mit einer Tiefe von etwa 1 cm machen (Abstand der Rinnen untereinander etwa 10 cm) und die Erde gut auflockern. Dann setzen Sie die Pflanzen ein und füllen die Rillen mit umliegender Erde auf.
Alternativ dazu können Sie auch Pflanztöpfe nutzen – diesfalls sollten Sie aber ein geeignetes Substrat benutzen, wie zum Beispiel diese Gemüseerde* hier. In einem Hoch- oder Flachbeet entwickeln sich die Radieschen allerdings etwas besser, als im Topf bzw. Kübel.
Richtiger Zeitpunkt und andere Tipps
Der richtige Zeitpunkt zum Pikieren ist dann gekommen, wenn die Keimblätter gebildet wurden und sich danach die ersten richtigen Pflanzblättchen bilden. Das ist in der Regel nach wenigen Wochen der Fall. Hier noch weitere Tipps für Sie:
- Bereiten Sie die Anzuchttöpfe vor dem Pikieren vor, damit Sie effizienter arbeiten können.
- Feuchten Sie vor dem Pikieren die Erde leicht an, damit Sie die Sämlinge ohne Wurzeln liegen zu lassen aus der Erde heben können.
- Lassen Sie die Keimlinge nicht offen herumliegen, da sie rasch austrocknen – einfach eine Pflanze nach der anderen pikieren.
- Setzen Sie den Pikierstab* an und hebeln Sie die Pflänzchen aus der Erde.
- Beim Einsetzen in die neue Umgebung achten Sie darauf, dass die Wurzeln unter der Pflanze bleiben.
- Sortieren Sie kranke, schwache oder verkümmerte Sämlinge gleich aus.
Muss man Radieschen pikieren: Fazit und Zusammenfassung
Das Pikieren (Vereinzeln) von Gemüsepflanzen ist generell – nicht nur beim Radieschen – eine wesentliche Maßnahme zur Entwicklung der Pflanze. Der Sinn dahinter ist, nach der gemeinsamen Anzucht in einer Schale Platz zu schaffen und die Sämlinge zu separieren. Dazu werden Sie einzeln in eigene Anzuchttöpfe* gesetzt.
Wenn Sie mich also frage, ob man Radieschen pikieren muss, habe ich eine eindeutige Meinung: Wollen Sie, dass sich die Pflanze gut entwickelt und eine reichhaltige Ernte bietet, empfehle ich ausdrücklich, diese zu pikieren. Eine gute Alternative (bei der Sie nicht pikieren müssen) ist es, die einzelnen Setzlinge bereits getrennt voneinander, etwa in Multitopfpaletten*, groß zu ziehen.
Wenn Sie übrigens noch auf der Suche nach Pikier- bzw. Anzuchterde sind, sehen Sie sich diese hier im Detail an:
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Letzte Aktualisierung: 9.10.2024, Bilder von amazon.de