Skip to main content

Ratgeber über Gartenarbeit und Gartengestaltung

Kann man Rindenmulch in ein Hochbeet geben?

Beim Befüllen eines Hochbeets gibt es so einiges zu beachten – nicht zuletzt auch die Wahl des richtigen Materials für die jeweilige Schichte. Schließlich soll das Ganze ja auch funktionieren. Eventuell verfolgen Sie dabei die Idee, Rindenmulch zu verwenden. In diesem Beitrag möchte ich daher der Frage nachgehen, ob das Sinn macht und ob man Rindenmulch in ein Hochbeet geben kann.

Was ist Rindenmulch eigentlich und wozu wird er benutzt?

Rindenmulch ist nichts anderes als klein gehäckselte Rinde – meist von Nadelbäumen, wie der Kiefer oder der Fichte. Im Regelfall handelt es sich dabei um ein Abfallprodukt, das beim Schälen von Bäumen (etwa in einem Holzwerk) anfällt. Rindenmulch ist in unterschiedlichen Körnungen und Farben erhältlich.

In erster Linie wird Rindenmulch zum Mulchen von Beeten aber auch manchmal als Wegschüttung verwendet. Er verhindert so das Aufheizen des Erdreichs, da er die Sonnenstrahlen abschirmt und unterbindet aufgrund seiner Inhaltsstoffe auch Unkrautbildung. Durch das Abdecken des Bodens trocknet dieser auch nicht so schnell aus.

Andererseits verhindert der Rindenmulch auch das Abschwemmen der Erde nach einem heftigen Regenguss. Die gemulchten Flächen bleiben in der Regel gut begehbar. Auch das zu schnelle Durchfrieren des Bodens wird durch das Auftragen von Mulch unterbunden.

Beim Zersetzen bzw. Verrotten des Mulches, das nach und nach passiert, entsteht Humus. Je feiner die Körnung, desto schneller geht dieser Prozess vor sich. Allerdings entzieht der Rindenmulch dabei dem Boden Stickstoff, den die Kleinstlebewesen für die Zersetzung brauchen. Es kann daher zu Mangelerscheinungen kommen.

Wie sollte ein Hochbeet befüllt werden?

Hier habe ich kurz zusammen gefasst, wie die einzelnen Schichten eines Hochbeets optimaler Weise aussehen:

  • Ganz unten sollte ein engmaschiges Gitter verlegt werden, sofern das Hochbeet direkt auf dem Erdreich stehen wird.
  • Die Grundfüllung besteht aus Zweigen, Ästen oder Hackschnitzeln bis ca. 40- bis 45% der Hochbeet-Füllhöhe. Diese sorgt für eine anständige Belüftung, weil viel Platz zwischen den Füllelementen liegt.
  • Die Rottefüllung besteht in der Regel aus Gemüseabfällen, Laub, oder Kompost (hier ein torffreier Hochbeetkompost*) und sollte rund 20- bis 25% der Hochbeet-Füllhöhe ausmachen. Der Kompost versorgt dabei mit Nährstoffen und beim Verrotten dieser Schichte entsteht Wärme, die die darüberliegende Schicht erwärmt.
  • Die Erdfüllung besteht aus Hochbeeterde oder Pflanz- bzw. Gemüseerde* bei einer Füllhöhe von rund 30- bis 35%. Diese Schicht ist jene, in die gepflanzt wird. Sie versorgt die Pflanzen und gibt den Wurzeln entsprechenden Halt. Hier erfahren Sie im übrigen, wieviel Erde ein Hochbeet braucht.
Hochbeet Grundfüllung

Die Grundfüllung im Hochbeet besteht im Regelfall aus Ästen und Zweigen. Hier im Bild: Rohwolle wird als Wasserspeicher und Langzeitdünger dazu gegeben.

Kann man Rindenmulch in ein Hochbeet geben?

Stellt sich nun die wichtigste Frage dieses Beitrages, nämlich ob man Rindenmulch in ein Hochbeet geben kann: Obwohl die Meinungen dazu etwas auseinandergehen, habe ich eine eindeutige Meinung dazu. Aber lassen Sie uns erst einmal in Erinnerung rufen, welchen Aufbau ein Hochbeet hat:

  • Grundfüllung
  • Rottefüllung
  • Erdfüllung

In der Erdfüllung hat Rindenmulch meiner Ansicht nach gar nichts verloren. Diese sollte nur aus hochwertiger Hochbeet- oder Gemüseerde* bestehen, die den Pflanzen guten Halt gibt und diese mit Wasser und Nährstoffen versorgt.

In der Rottefüllung, die unmittelbar unter der Erde liegt, soll durch Verrottungsprozesse ein Nährstoffdepot entstehen, das die Erdfüllung mit Nährstoffen (wie zum Beispiel dieser torffreier Hochbeetkompost*) versorgt. Hier Rindenmulch einzubringen, wäre extrem kontraproduktiv: Erstens dauert das Verrotten von Rindenmulch ziemlich lange und zweitens braucht er dabei sehr viel Stickstoff. Dieses Stickstoff brauchen viele Pflanzen aber gerade für ihr Wachstum. Daher hat Rindenmulch auch in der Rottefüllung aus meiner Sicht nichts verloren.

Kommen wir zur Grundfüllung. Diese besteht aus Ästen und Zweigen und soll daher für eine gute Durchlüftung von unten her sorgen. Hier zu viel Rindenmulch beizugeben würde Löcher stopfen und die Belüftung minimieren. Daher halte ich persönlich auch nicht viel davon, hier Rindenmulch beizugeben. Wenn Sie wenig überhaben und loswerden wollen ist es aber auch kein Beinbruch, etwas davon in die Zweige zu mischen.

Kann man ein Hochbeet auf Rindenmulch draufstellen?

Können tun Sie das mit Sicherheit, ob es sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Die Wasserversickerung wird durch den Rindenmulch eher gehemmt und es kann zu Staunässe kommen. In weiterer Folge können dadurch die Pflanzen im Hochbeet Schaden nehmen, wobei es hier natürlich auf die generelle Füllhöhe ankommt.

Wenn Sie an einer Stelle Rindenmulch haben, an der das Hochbeet platziert werden soll, können Sie den Mulch auch einfach entfernen und als Wegbefestigung benutzen. Dort spielt er seine Vorteile besser aus, weil er das Ausschwemmen des Erdreichs weitgehend unterbindet.

Hackschnitzel oder Rindenmulch für das Hochbeet?

Nun, dass Rindenmulch nicht gerade das A&O für Ihr Hochbeet sind, daraus mache ich keinen Hehl. Allerdings gibt es eine weitaus bessere Alternative: Hackschnitzel bzw. Holzhäksel. Diese können Sie sowohl in der Grundfüllung* als auch in der Rotteschicht beigeben. Natürlich sollten Sie das auch nur in begrenztem Maß tun, etwa wenn Ihnen Material fehlt.

Ich selbst habe auch schon Hackschnitzel in das Hochbeet gegeben aber immer lediglich als Ergänzung und nie als Solo-Schichte.

Fazit und Zusammenfassung

Die Frage, ob man Rindenmulch auch in ein Hochbeet geben kann ist für mich relativ rasch beantwortet: Können schon, tun sollten Sie es allerdings nicht. Ich halte es in keiner Schicht für sinnvoll. Meistens liegen im Garten genug Zweige, Äste und dergleichen herum, um für eine gute Grundfüllung zu sorgen. Haben Sie einen Komposthaufen daheim, ist auch in der Regel die Rotteschicht kein Problem.

Und für die oberste Schicht sollten Sie sich im Falle des Falles hochwertige Hochbeeterde oder Gemüseerde* zulegen, damit die Pflanzen optimal wachsen und gedeihen können.

Apropos Gemüseerde: Sind Sie auf der Suche nach einem meiner Ansicht nach einwandfreien Produkt, sehen Sie sich doch auch dieses hier im Detail an:

Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde, torffrei &...*
  • Torffreie Bio-Erde, zugelassen für den biologischen Landbau mit einem pH-Wert von 6,1 bis 6,9

Letzte Aktualisierung: 2024-11-20, Bilder von amazon.de


Ähnliche Beiträge