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Ratgeber über Gartenarbeit und Gartengestaltung

Lehmiger Boden im Garten – was tun?

Ein häufiger Begleiter der Gartenarbeit in unseren Gefilden ist der gute alte Lehmboden. Auch bei uns zu Hause ist das nicht anders. Das, was aufs Erste nicht schön klingt ist aber in Wirklichkeit keine schlechte Option für die meisten Pflanzen und auch Gemüsesorten. Wie aber das im Leben manchmal so ist – zu viel des Guten ist auch nicht gut. In diesem Beitrag erklären wir, welche Vor- und Nachteile ein lehmiger Boden mit sich bringt und welche Maßnahmen Sie zur Bodenverbesserung ergreifen können.

Was sind übliche Bodenarten und was bedeutet ihre Zusammensetzung?

Der Boden im Garten besteht in aller Regel aus vielen unterschiedlichen Minaralischen Bestandteilen. Dazu gehören insbesonders:

  • Ton
  • Schluff
  • Sand
  • Humus

Der Humus-Gehalt entscheidet darüber, wie gut die Struktur des Bodens sowie seine Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe zu speichern, ist. Je höher also der Humusanteil, desto besser ist das in der Regel.

Man unterscheidet zudem drei grundsätzliche Bodenarten:

  • Sandiger Boden: Diese Böden lassen sich nicht formen. Die Erde zerbröselt dabei und ist sehr locker und – was das Bauen anbelangt – nicht sehr tragfest. Es handelt sich hier also um sehr leichte Böden.
  • Lehmiger Boden: Diese Böden sind etwas schwerer und fester, wobei man auch hier lehmigere und nicht so lehmige Arten unterscheidet. Man kann diese Erde zwar in der Hand formen – aber diese Formen zerbrechen, wenn man es mit dem Biegen übertreibt (also kann man zwar eine Rolle damit formen, wenn man diese aber biegen möchte, bricht sie). Solche Böden bezeichnet man auch als „mittelschwer“.
  • Toniger Boden: Solche Böden gelten als sehr „schwere Böden“. Sie können in der Hand beliebig verformt werden und brechen dabei nicht. Hier könnten Sie also eine lange Rolle bilden und daraus einen Kreis formen. Es handelt sich also um eine sehr elastische Masse.

Dieser Artikel soll aber von lehmigen Böden im Garten handeln und daher setzen wir hier gleich fort:

Vor- und Nachteile eines lehmigen Bodens

Ein Lehmboden hat gewisse Vorteile, aber natürlich auch ein paar Nachteile:

  • Wasserspeicherfähigkeit: Im Gegensatz zu sandigen Böden kann ein Lehmboden eine Menge Wasser speichern. Das kommt Ihnen beim Garteln zu Gute, denn das heißt, dass – auch bei hitzigen Wetterlagen – nicht unbedingt ständig und viel gegossen werden muss.
  • Mineralien: Im Boden selbst kommen eine Menge Mineralien vor, die sich auf das Wurzelwachstum und auch die Pflanzen insgesamt positiv auswirken.
  • Verdichtung: Lehmböden sind sehr dicht und fest. Die Folge ist, dass sich wenig Luft im Boden befinden kann. Das ist nicht unbedingt sehr positiv für die Pflanzenwelt, das Wurzelwachstum und auch die Lebewesen im Boden.
  • Versickerung: So ein Boden kann zwar Wasser speichern, ist er allerdings zu fest und dicht, kann Wasser nicht mehr oder nur sehr schlecht einsickern.
  • Erwärmung: Wie das bei dichteren Massen so ist, erwärmen sie sich nur spärlich. Das ist bei einem Lehmboden nicht anders. Während lockere Böden im Frühjahr schneller warm sind und die Pflanzen sich so schneller entfalten können, dauert das bei lehmigen Untergründen deutlich länger.

Das Zauberwort heißt daher bei lehmigen Böden häufig „Bodenverbesserung“. Damit ist das Lockern und Beimengen unterschiedlicher Bestandteile gemeint. Im Einzelnen nun dazu:

Lehmiger Boden: So verbessern Sie ihn

Ein wirklich guter Boden im eigenen Garten ist eine gute Mischung, und zwar aus:

  • Lehm – für die Stabilität und Wasserspeicherung
  • Sand – für Lockerheit und Luftigkeit (hier übrigens mehr zu sandigen Böden)
  • Humus – zur Nährstoffspeicherung

Diesen Mix bekommen Sie unserer Ansicht nach nur mit einer Bodenverbesserung in Griff.

Pflanze eingraben

Bevor Sie etwas einpflanzen sollten Sie einen Lehmboden häufig noch etwas verbessern.

Welche Zugaben bewirken was?

Hier eine kleine Auflistung darüber, welche Zugaben bei der Bodenverbesserung was bewirken:

  • Kies, Sand & Lavagrus: Erhöht die Durchlässigkeit bei schweren Böden.
  • Bentonit, Perlite & Gesteinsmehl: Erhöht die Speicherkapazität von Wasser. Hier ein mögliches Bentonit-Produkt*.
  • Kompost & Humus: Erhöht den Humusgehalt (Nährstoffe!).
  • Gartenkalk: Bei sauren Böden kann man so den pH-Wert senken.

So gehen Sie vor – Schritt für Schritt

Im Folgenden nun eine Schritt-für-Schritt Anleitung, um einen lehmigen Boden zu verbessern:

  • 1. Schritt: Graben Sie Ihren Boden, den Sie verbessern möchten, mit einem Spaten bis zu einer Tiefe von rund 20 cm großzügig um.
  • 2. Schritt: Dabei entstehende große Brocken zerkleinern Sie so, dass Sie den Boden dabei nicht gleich wieder verdichten.
  • 3. Schritt: Nun können Sie zum Beispiel einen organischen Dünger einstreuen. Eine Schichte von ca. 4-5 cm (z.B. Pferdemist) reicht aus. Nach dem Aufbringen graben Sie den Boden noch einmal um, damit sich der Dünger gut mit dem Erdreich vermischt.
  • 4. Schritt: Um den Boden aufzulockern, kommt nun einer der wichtigsten Schritte – nämlich das Einarbeiten von Sand in den lehmigen Boden. Dieser nimmt ihm die Dichte und sorgt dafür, dass Wurzeln genug Platz haben und es zu keiner Staunässe kommt. Geben Sie dazu rund 1 m³ Quarzsand je 50 m² Lehmboden und graben noch einmal kräftig um. Vor allem, wenn Sie danach einen Rasen ansetzen wollen, ist Sand ein wesentliches Element.
  • 5. Schritt: Für das Einsetzen von Blumen empfiehlt es sich zusätzlich reifen Kompost* einzuarbeiten. So stellen Sie die Grundversorgung des Bodens mit genügend Nährstoffen sicher. Wollen Sie später einmal eher Gemüse anbauen, ziehen Sie eine Gründüngung in Betracht (das machen Sie aber am besten zu einer Zeit, in der Sie noch kein Gemüse anbauen).

Bei einer Gründüngung handelt es sich um das Einsetzen von Pflanzen, die Nährstoffe in den Boden bringen. Das ist also eine natürliche Form der Düngereinbringung in den Boden.

Häufig gestellte Fragen und Tipps

Nun zum Abschluss noch ein paar wichtige Fragen zu Lehmböden und deren Verbesserung:

Was braucht man, um einen Lehmboden zu verbessern?

Als Arbeitsmaterialien empfiehlt sich ein stabiler Spaten* und Rechen bzw. eine kleine Harke, um Erdbrocken zu zerkleinern. Ansonsten sollten Sie, je nach Bedarf folgendes bereithalten:

  • Soll der Boden gelockert werden und möchten Sie später Rasen ansetzen: Sand/Kies
  • Wenn Sie später Blumen anpflanzen möchten: Kompost
  • Falls Sie an den Gemüseanbau denken: Gründünger

Wenn nichts mehr geht …

sollten Sie jedenfalls an einen kompletten Bodentausch denken. Das werden Sie vermutlich aber nicht selber schaffen. Bevor Sie das aber tun, ziehen Sie auf jeden Fall noch einen Spezialisten zu Rate und holen sich so eine zweite Meinung ein. Eventuell kann man sich ja durch eine Beratung den Bodentausch sparen.

Wollen Sie den Boden bzw. dessen Speicherkapazität für Wasser verbessern, könnten Sie das mit Bentonit probieren:

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