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Ratgeber über Gartenarbeit und Gartengestaltung

Baum gerade richten und stützen: Diese Möglichkeiten haben Sie

Auch im eigenen Garten kann im wahrsten Sinne des Wortes mal etwas schief laufen (oder schief wachsen). Wir selbst haben daheim auch den einen oder anderen Baum stehen, der nicht optimal und gerade gewachsen ist. Das mag für die einen völlig in Ordnung sein, für andere nicht. Daher beschäftigen wir uns in diesem Beitrag damit, wie Sie einen schiefen Baum gerade richten können und weshalb es eigentlich zum schrägen Wachstum kommen kann.

Warum wachsen Bäume manchmal gerade und manchmal schief?

Ganz grundsätzlich streben Bäume zum Licht – also nach oben. Das Licht kommt aber von vielen Richtungen und wenn ein Baum aus einer Richtung zu wenig Licht bekommt, wird er schief wachsen, um an mehr Licht zu kommen – das ist eine sehr vereinfachte Darstellung.

Schatten können Gebäude werfen aber auch Zäune oder andere, höhere Bäume. All dies kann dazu führen, dass ein Baum schief wächst.

Eine davon leicht abgewandelte Form ist es, wenn ein Baum kippt (lockeres Erdreich, Erdrutsch, Schneemassen, etc.) und dann wieder beginnt, gerade zu wachsen. Im Stamm bildet sich das in einer Kurve ab, die nicht wirklich auszugleichen ist.

Bäume kompensieren dieses Ungleichgewicht in aller Regel damit, dass sie durch länger Äste und höhere Blattmasse den Schwerpunkt verlagern.

Ein schief wachsender Baum ist daher nicht unbedingt gefährdet zu kippen aber optisch oft nicht sehr ansehnlich.

Schräger Baum

Es gibt mehrere Gründe, warum Bäume schief wachsen.

Was Sie tun können, um den Baum gerade zu richten und zu stützen

Gerade, wenn der Baum noch jung ist und der Stamm etwas flexibler, kann man folgende Dinge probieren:

Umsetzen des Baumes

Diese Option ist eigentlich nur im Notfall eine. Der Baum ist beim Umsetzen einem hohen Stressfaktor ausgesetzt und wenn man das ganze falsch angeht, kann es ganz leicht sein, dass der Baum Schaden davonträgt.

Andererseits ist es auch keine Gewähr, dass er keinen Schaden nimmt, nur weil man ihn korrekt umgepflanzt hat. Daher: Lassen Sie es lieber bleiben und probieren Sie etwas anderes.

Festbinden des Baumes an einem Senkrechten Pfahl

Eine sehr verbreitete Möglichkeit ist die, den Baum festzubinden. Dies macht man üblicher Weise, in dem man neben dem Stamm einen stabilen Holzpfahl* einschlägt und den Baum daran festbindet.

Dieser Pfahl sollte natürlich von der Größe und den Dimensionen her passen. Es nützt freilich wenig, einen dicken Stamm an einen dünnen Pfahl zu binden – genauso unnötig ist es ein dünnes Stämmchen an einen riesigen Pfahl zu ketten.

Die Befestigung erledigen Sie am besten mit Naturbast. Dieser ist sehr stabil und doch flexibel und es besteht geringe Gefahr, die Rinde zu verletzten.

Apropos Rinde: Diese sollte in keinem Fall beschädigt werden, um nachhaltige Beschädigungen des Stamms zu vermeiden.

Besonders geeignet ist diese Variante bei jungen, wurzelnackten Bäumen. Achten Sie darauf, dass der Pfahl am besten im Westen steht, damit bei Westwinden (das ist in unseren Breiten die Hauptwindrichtung) der Baum nicht gegen den Pfahl gedrückt wird.

Den Baum an einem schrägen Pfahl gerade richten

Wenn ein Baum schief steht, dessen Korne bereits knapp über dem Boden beginnt, empfiehlt es sich, den Pfahl nicht senkrecht, sondern schräg einzuschlagen.

Sie können so der Wurzel erstens besser ausweichen und weiters den Baum dennoch fixieren, obwohl die Krone tief am Stamm beginnt.

Schlagen Sie dazu den Pfahl etwa unter 45° Neigung in den Boden ein, bis dieser von alleine hält. Achten Sie darauf, dass der Stamm nicht verletzt wird. Biegen Sie dann den Stamm etwas beiseite und schlagen Sie den Pfahl* so tief in die Erde, dass er gut fixiert ist.

Wenn das Ende des Pfahls weit über den Stamm hinaus reicht, sollten Sie das noch einkürzen (es sollte unserer Erfahrung nach nicht weiter als ca. 10 bis 15 cm über den Stamm stehen). Danach fixieren Sie den Stamm unterhalb der Krone mit einem Kokosstrick* oder ähnlichem am Stamm, ohne diesen zu verletzen.

Anbinden des Baumes am sogenannten „Dreibock“

Wenn der zu stützende bzw. aufzurichtende baum einen eher größeren Wurzelballen hat, empfiehlt sich die Methode mit dem Dreibock. Es handelt sich dabei um drei um den Baum angeordnete Pfähle, die miteinander verschraubt sind.

Der Baum sollte dabei möglichst im Mittelpunkt stehen und die drei Pfähle ein gleichseitiges Dreieck bilden. Das ist ein Dreieck, dessen Seiten gleich lang sind.

Der Baum wird dann mit einem Strick (zum Beispiel aus Kokosfasern) oder einem Baumanbinder* an die drei Pfähle gebunden. Da es sich bei den Pfählen um ein Dreieck handelt (von oben betrachtet), stehen diese auch bei stärkeren Winden relativ stabil und halten so den Baum gerade.

Diese Methode kann zur Grundstützung junger Bäume verwendet werden ist aber auch gut geeignet, um bereits leicht schied gewachsene Bäume gerade zu richten.

Baum Dreibock

Der Dreibock – eine klassische Form der Baumstützung.

Kann man einen bereits schiefen Baum gerade biegen?

Ja, grundsätzlich funktioniert auch das. Es ist aber klar, dass das abhängig vom Alter des Baumes und der Stammdicke mit zunehmender Zeit immer schwieriger wird.

Wenn Sie also den Baum nicht von Beginn an senkrecht geführt haben, sollten Sie besser heute als morgen das schiefe Wachstum wieder gerade biegen – hier ist die Zeit ein harter Gegner.

Wenn es sich um einen bereits größeren Baum handelt, kann man diesen mit einem Pflock oder einem Erdanker* und einem stabilen Strick oder Stahlseil wieder gerade biegen. Auch das Verwenden eines Zuggurtes (dieser ist in aller Regel für das Befestigen schwerer Ladung erforderlich) funktioniert. Bei solchen Zuggurten besteht auch der Vorteil, dass mit der eingebauten Ratsche der Baum punktgenau aufgerichtet werden kann.

Bei Verwendung von Seilen und Stricken besteht die Gefahr, dass die Rinde in das Seil wächst. Sie sollten daher zwischen Stamm und Seil einen Abstandhalter einlegen. Das kann zum Beispiel ein alter Radreifen oder etwas Ähnliches sein.

Eine weitere Möglichkeit wäre das gerade drücken mit einem stabilen Holzpfahl*. Das funktioniert so, wie beim Aufziehen auch, nur halten wir diese Methode etwas nachteiliger.

Erstens ist beim Wegdrücken des Stamms in die Gegenrichtung die Gefahr der Schädigung des Stamms viel höher als beim Ziehen und zweitens ist diese Konstruktion beim Windangriff nicht so stabil, wie ein guter Zuggurt*.

Wenn Sie also schon einen (älteren) Baum gerade richten möchten, empfehlen wir ganz klar, diesen Senkrecht zu ziehen und nicht zu drücken.

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