Selbst in unseren Breiten können viele der beliebten Orchideen den Sommer im Freien verbringen. Die Sommerfrische im Garten oder auf dem Balkon bekommt manchen Arten sogar sehr gut. Sie erfreuen ihre Besitzer dafür mit umso mehr Blüten! In diesem Artikel gehen wir daher der Frage nach, ob man Orchideen draußen halten kann und auf was es ankommt.
Auf den Standort kommt es an
Orchideen sind sehr anspruchsvolle Pflanzen, die empfindlich auf Standortwechsel und Temperaturschwankungen reagieren können. Damit die Orchideen draußen keinen Schaden erleiden, muss der Standort diese Bedingungen erfüllen:
- warmer Halbschatten
- keine direkte Mittag-Sonne
- regengeschützt
- windgeschützt
Schöne Ideen für Orchideen im Freien
Mit etwas Geschick können Ihre Orchideen draußen zu einem richtigen Hingucker werden. Da Schnecken auch vor Orchideen nicht zurückschrecken, sollten die Pflanzen immer leicht abseits und erhöht stehen.
Um Orchideen draußen gekonnt in Szene zu setzen, eigenen sich Regale, ein hübscher Stuhl oder Hängevorrichtungen. Tropische Orchideen wachsen wild als Mitbewohner großer Bäume. In der Höhe fühlen sie sich so richtig wohl. Mit einer Schnur oder einem Draht-Gestell können die Töpfe direkt in einen schattenspendenden Baum gehängt werden.
Unter dem Balkondach kommen aufgehängte Orchideen ebenfalls bestens zur Geltung. Doch Vorsicht – sie sollten dort stets geschützt vor Wind und Wetter hängen.
Wenn Sie handwerklich begabt sind, können Sie Ihren Orchideen sogar ein kleines Freiluft-Häuschen zimmern. In einem Gewächs- und Schutzhaus kann zudem die Luftfeuchtigkeit optimal gehalten werden.
So werden Orchideen draußen gepflegt
Im Sommercamp können sich die Orchideen während der feuchteren Zeiten wunderbar selbst versorgen. Im Frühjahr und Spätsommer reichen Luftfeuchtigkeit und Tau den meisten Arten völlig aus.
In der trockenen Zeit bekommt ihnen diese Pflege:
- morgens oder abends mit einem kalkfreien Wasser gut einsprühen
- bei großer Hitze besser zweimal täglich
- zeigen die Orchideen draußen Wachstum, wird einmal monatlich gedüngt (hier ein möglicher Orchideendünger*).
- ohne Wachstum (keine neuen Wurzeln, Triebe und Blätter) brauchen die Pflanzen keinen Dünger.
Bei heftigem anhaltendem Regen sollten Sie die Pflänzchen auf Staunässe hin überprüfen. Zwischendurch müssen Wurzeln und Substrat auch kurzzeitig austrocknen können.
Die beste Zeit für die Freiluftsaison der Orchideen
Sobald es im Mai gleichmäßig warm ist, können die Pflanzen an einen geschützten Standort ziehen. Wenn Sie sicher gehen möchten, warten Sie am besten bis nach den Eisheiligen (ca. Mitte Mai). Frost vertragen die meisten Orchideen überhaupt nicht.
Im Spätsommer oder Herbst können die Orchideen je nach Witterung bis Mitte Oktober draußen stehen. Kühlen die Temperaturen nachts dauerhaft unter 10 Grad ab, müssen Sie die Pflanzen herein holen.
Temperaturen unter 8 Grad vertragen in der Regel nur Frauenschuh Orchideen (Cymbidium).
Wetterschaden bei der Orchidee – das können Sie tun
Neben Frost können zu viel Sonnenlicht, Zugluft oder Nässe den Pflanzen schaden:
- Zu viel Sonne: Bei einem Sonnenbrand zeigen sich hellbraune bis schwarze Flecken auf den Blättern. Wird die Orchidee von nun an geschützt, braucht ein Sonnenschaden keine weitere Pflege.
- Pilzbefall durch Feuchtigkeit oder Luftmangel: Orchideen, die zu feucht standen, können zu Pilzbefall neigen. Die Orchidee zeigt dann ebenfalls braune bis schwarze Flecken, die sich allerdings weiter ausbreiten und eine Delle im Blatt verursachen. Solche Pflanzen sollten Sie immer isolieren: Mit einem desinfizierten Messer schneiden Sie die befallenen Stellen großzügig heraus. Zum Beruhigen der Schnittkanten eignet sich Holzkohlepulver aus dem Orchideenzubehör. Eine Zimt-Wasser-Mischung (1 Teelöffel auf eine Tasse) hilft der Pflanze, sich gegen den erneuten Befall zu wehren. Erst wenn keine dieser Maßnahmen greift, sollten Sie ein Pilzbekämpfungsmittel* aus dem Fachhandel nutzen.
- Trockenheit durch Hitze: Schlaffe Blätter sind ein eindeutiges Zeichen für zu wenig Feuchtigkeit. Die Pflanzen sollten sofort ausreichend gewässert und täglich besprüht werden. Manche Blätter werden sich daraufhin erholen, andere können welken.
- Frostschaden: Ein Frostschaden zeigt sich durch matschig weiche und fleckige Blätter. Die Triebe knicken ein, Knospen und Blüten fallen ab.
Orchideen mit Frostschaden zu retten, ist nicht ganz einfach. Wenn Sie es dennoch versuchen möchten, entfernen Sie zunächst alle betroffenen Pflanzenteile. Mit einem neuen Substrat und einem optimal warmen sowie hellen Standort kann sich die Pflanze regenerieren. Unter Umständen braucht sie dafür mehrere Monate bis Jahre. In dieser Zeit darf sie nur mäßig aber ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden.
Liste der geeigneten Orchideen für draußen
Nicht alle Orchideen Sorten eignen sich gleichermaßen für das Sommercamp im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse.
Optimale Orchideen für draußen sind zum Beispiel:
- Cattleya (Kapuzen-Orchidee)
- Cymbidium (Frauenschuh-Orchidee)
- Dendrobium
- Miltonia (Stiefmütterchen-Orchidee)
- Oncidium
- Vanda
Die Phalaenopsis (Schmetterling Orchidee) gilt als sehr empfindlich und sollte nur von Profis draußen kultiviert werden.
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Letzte Aktualisierung: 9.10.2024, Bilder von amazon.de