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Ratgeber über Gartenarbeit und Gartengestaltung

Wann werden Obstbäume gepflanzt: Frühling oder Herbst?

Obst im eigenen Garten ist eine prima Sache. Je nach Baum und Sorte können Sie etwa 2- bis 5 Jahre nach der Pflanzung mit den ersten Ernteerfolgen rechnen. Allerdings sollten Sie speziell beim Setzen von Obstbäumen ein paar Dinge beachten – so auch die Zeit, in der Sie gesetzt werden. Das ist nämlich nicht für jeden Baum dieselbe. In diesem Beitrag erfahren Sie daher, wann Obstbäume gepflanzt werden.

Arten von Obstbäumen: Darauf ist beim Kauf zu achten

Wenn Sie sich einen Obstbaum zulegen, haben sie auf verschiedene Kriterien zu achten, damit der auserwählte Baum auch das liefern kann, was Sie sich erwarten.

Ein erstes Merkmal ist die künftige Wuchshöhe und Stammhöhe. Dieses Thema spiel bei der richtigen Pflanzzeit zwar keine große Rolle, es ist aber dennoch ein wichtiger Umstand wegen des Platzbedarfs. Dazu habe ich auch hier alles wichtige zusammengefasst: Welchen Platzbedarf haben Obstbäume. Im Prinzip gibt es drei wichtige Arten: Hochstamm (Wuchshöhe bis zu 8 m), Halbstamm (Wuchshöhe 5- bis 6 m) und Buschbaum (Wuchshöhe 3- bis 4 m).

Wesentlich für das Einsetzen ist aber in jedem Fall, welche Sorte Sie einsetzen möchten. Es gibt hier definitiv solche, die frostempfindlich sind (z.B. Marille, Feige, Quitte) und solche, denen Kälte nicht so viel ausmacht (z.B. Birne, Apfel, Zwetschge). Wann Sie was setzen sollten, erkläre ich dann weiter unten.

Auch ein großes Thema ist die Frage, wie Sie die Bäume kaufen – vor allem, was den Wurzelbereich angeht. Hier gibt es die Variante wurzelnackt (also keine Erde im Wurzelbereich) oder in Ballen- bzw. Containerform (hier sind die Wurzeln mit Erde bedeckt). Wo die unterschiede liegen, erfahren Sie auch weiter unten im Text.

Wann werden Obstbäume gepflanzt?

Kommen wir nun gleich zur Kernfrage, nämlich, wann die beste Zeit ist, um einen Obstbaum zu pflanzen. Im Regelfall ist das die Zeit von Herbst bis Frühjahr, wobei natürlich die extrem kalte Zeit, in der die Böden gefrostet sind, ausgenommen ist. Zusammengefasst kann man meiner Erfahrung nach sagen, dass es vier Monate gibt, die für das Pflanzen hauptsächlich in Frage kommen und diese sind:

  • Frühling: März und April
  • Herbst: Oktober und November

Wann Sie nun welchen Baum einsetzen sollten, hängt ganz davon ab, welcher er ist und wie es mit seiner Frostempfindlichkeit aussieht. Dazu habe ich unten auch eine Tabelle erstellt.

Ich setze die frostempfindlichen Bäume, wie Marille, Pfirsich, Feige, Quitte und Kirsche im Frühling ein. Die frostunempfindlicheren Sorten, wie Zwetschge, Apfel* und Birne im Herbst ein.

Buschbaumreihe

Der Apfelbaum wird bevorzugt im Herbst eingesetzt. Er ist frostunempfindlich. Das Einsetzen im Herbst bietet Vorteile betreffend Wurzelbildung und Wachstum im darauffolgenden Frühjahr.

Wo liegen die Vorteile einer Herbstpflanzung?

Nun, wenn immer es möglich ist, empfehle ich den Baum im Herbst einzusetzen. Die hier eingesetzten Bäume haben bis in das Frühjahr hinein so schon die Möglichkeit, neue Wurzeln auszubilden und erhalten im Frühling so bereits einen besseren Wachstumsschub, weil sie bereits früher austreiben.

Natürlich ist diese Pflanzzeit aber- wie oben angedeutet – nur bei bestimmten Bäumen möglich. Hier habe ich dazu auch eine Tabelle mit den wichtigsten Infos für Sie erstellt:

Sorte/ObstbaumWurzelnacktContainer/BallenGute Nachbarn
ApfelEnde 10 bis Anfang 03; ideal: HerbstGanzjährig; ideal: Herbst (bis Frostbeginn)Pflaume, Apfel
BirneAnfang 10 bis Mitte 03; ideal: HerbstGanzjährig; ideal: Herbst (bis Frostbeginn)Kirsche, Birne
FeigeAnfang 10 bis Ende 03; ideal: FrühlingGanzjährig (kein Frost); ideal: FrühlingSauerkische, Feige
KiwiAnfang 10 bis Ende 03; ideal: FrühlingGanzjährig (kein Frost); ideal: Frühling
MarilleAnfang 10 bis Ende 03; ideal: FrühlingGanzjährig (kein Frost); ideal: 04/05
MirabelleAnfang 10 bis Ende 03; ideal: Herbst bis FrostbeginnGanzjährig; ideal: Herbst (bis Frostbeginn)
NektarineAnfang 10 bis Ende 03; ideal: 04/05Ganzjährig (kein Frost); ideal: Frühling/Sommer
PfirsichAnfang 10 bis Ende 03; ideal: 04/05Ganzjährig (kein Frost); ideal: Frühling/Sommer
PflaumeAnfang 10 bis Ende 03; ideal: HerbstGanzjährig; ideal: Herbst (bis Frostbeginn)Apfel, Süßkirsche, Pflaume
QuitteAnfang 10 bis Ende 03; ideal: Herbst bis FrostbeginnGanzjährig; ideal: Herbst (bis Frostbeginn)
SauerkirscheAnfang 10 bis Mitte 03; ideal: HerbstGanzjährig; ideal: 10/11 (bis Frostbeginn)Feige, Sauerkirsche
SüßkirscheAnfang 10 bis Mitte 03; ideal: HerbstGanzjährig; ideal: 10/11 (bis Frostbeginn)Birne, Pflaume, Süßkirsche

Wie man wurzelnackte Bäume behandelt

Wie der Name schon sagt, ist bei wurzelnackten Bäumen die blanke Wurzel zu sehen (sie liegt frei). Solche Obstbäume werden gleich nachdem gepflanzt, wenn Sie diese kaufen bzw. einfach so schnell, wie möglich in die Erde getan. Das wichtige ist hier, dass die Wurzel nicht austrocknet.

Wenn Sie also einen Baum wurzelnackt kaufen oder bekommen und ihn nicht gleich einsetzen können oder wollen, müssen Sie ihn zumindest in lockerer Gartenerde* einschlagen. So hält er im Regelfall gut durch.

Das Einpflanzen von wurzelnackten Obstbäumen funktioniert an und für sich nur, solange sich die Bäume in Winterruhe befinden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie nicht problemlos anwurzeln. Daher sollten sie meiner Ansicht nach spätestens bis Ende April in der Erde sein und nicht später. Kontrollieren Sie vor dem Einsetzen jedenfalls die Wurzeln und schneiden Sie beschädigte Stränge ab.

So gehen Sie mit Containerpflanzen (Wurzeln im Erdballen) um

Diese Obstbäume haben beim Kauf einen Erdballen rund um die Wurzel – sie liegt also nicht frei. Das bringt Vorteile mit sich – dafür sind diese Pflanzen im Regelfall etwas teurer als die wurzelnackte Version.

Diese sogenannte Ballenware erhalten Sie meist nur zeitig im Frühjahr (Februar/März) oder im Herbst. Sie sind deutlich robuster als wurzelnackte Bäume, weil sie im Freien kultiviert werden und dadurch widerstandsfähiger sind.

Betreffend das Einsetzen der Ballen in die Erde haben sie hier klarer Weise mehr Zeit, da der umliegende Ballen die Wurzel vor Austrocknung schützt. Auch ein Einsetzen in den wirklich warmen Monaten ist denkbar. Hier sollten Sie allerdings immer regelmäßig gießen, damit der Obstbaum bzw. die Wurzel diese Zeit gut übersteht. Ich präferiere daher ebenso das Frühjahr bzw. den Herbst, um Containerware in die Erde zu bringen.

Container Baum

Ein Baum als Container-Ware. Die Wurzeln sind mit einem Erdballen bedeckt und mit Leinen umwickelt. Beim Einsetzen sind Sie flexibel – diese Obstbäume sind aber im Regelfall etwas teurer.

Spielt die Bodenbeschaffenheit eine Rolle?

Wie immer, wenn was eingepflanzt wird, ist auch der Boden wichtig bzw. seine Temperatur. Bei einem lockeren bzw. leichten Boden ist es üblich, den Herbst als Setzzeit zu wähle – beachten Sie aber, dass die Bodentemperatur nicht unter 5° C- bis 6° C liegt. Zu spät sollten Sie daher auch nicht auspflanzen. Bei schweren tonigen oder lehmigen Böden sollten Sie eine Pflanzzeit in das Frühjahr (März) verlegen, unter der Voraussetzung, dass es schon frostfrei ist.

Wann werden Obstbäume gepflanzt: Fazit & Zusammenfassung

Wann Sie einen Obstbaum pflanzen hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:

  • Sorte des Obstbaumes
  • Wurzel beim Kauf (Ballen oder wurzelnackt)

Frostempfindliche Bäume (Marille, Pfirsich, Feige, Quitte, Kirsche, etc.) sollten jedenfalls im Frühling eingesetzt werden. Frostunempfindliche Bäume (Birne, Apfel*, Zwetschge, etc.) sollten im Herbst gepflanzt werden. Die Herbstpflanzung hat gewisse Vorteile zu bieten.

Vergessen Sie auch nicht, wurzelnackte Ware gleich in die Erde zu bringen oder zumindest in lockerer Gartenerde* einzuschlagen. Container-Bäume mit Wurzelballen müssen Sie nicht sofort einsetzen.

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