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Ratgeber über Gartenarbeit und Gartengestaltung

Fassade begrünen ohne Schäden: Sorgen sind oft unbegründet

Fassadenbegrünungen sind für viele Hausbesitzer oft eine tolle Sache. Andererseits haben viele Menschen und Gartenfreunde bedenken im Hinblick auf die Schäden, die dabei auftreten können. In diesem Artikel möchte ich auf diese Frage eingehen und erklären, wie Sie eine Fassade ohne Schäden begrünen. Außerdem stelle ich verschiedene Kletterpflanzen kurz etwas näher vor.

Welche Vorteile hat eine begrünte Fassade?

Eine begrünte Fassade hat nicht nur optische Vorteile (wenn einem das gefällt), sondern sorgt für eine Reihe anderer positiver Effekte:

  • Solche grünen Wände sind gleichzeitig auch Lebensraum für Tiere.
  • Die Begrünung hält die Fassade trocken. Die nach außen geneigten Blätter wirken wie eine Art Mantel. Regen kann somit gar nicht erst an die Fassade gelangen.
  • Pflanzen erhöhen durch Verdunstung die Luftfeuchtigkeit. An heißen Tagen heizen sich die Wände daher kaum auf. In der kalten Jahreszeit ist die Begrünung der Fassade eine zusätzliche Wärmedämmung (wenn es immergrüne Pflanzen sind).
  • Auch die Luft wird verbessert, denn die Begrünung bindet den Staub, der an der Oberfläche von Blättern und Zweigen haften bleibt. Außerdem produzieren die Pflanzen Sauerstoff und verbrauchen CO2.
  • Manche architektonische Sünde kann mit Kletterpflanzen bedeckt werden.

Gerade in Großstädten ist die Fassadenbepflanzung von großem Nutzen. Wo großen Bäume der Platz fehlt, kommen Kletterpflanzen an und für sich locker aus.

Neuer Lebensraum für viele Tiere

Bedenken Sie auch, dass so eine Begrünung auch neuen Lebensraum für Vögel und Insekten schafft. Das ist auch ein Grund, warum viele Menschen eine Begrünung ablehnen.

Allerdings ist die Angst vor einer großen Anzahl an Spinnen, Gelsen, Mücken und Co. meiner Erfahrung nach letztlich unbegründet. Es ist klar, dass die Begrünung auch Spinnen anlockt – diese halten demgegenüber aber auch Fliegen und Gelsen in Schach. Die Spinnen wiederum sind Beute von Vögeln, die sich einnisten und es entsteht ein Gleichgewicht.

Fassade begrünen ohne Schäden: Das sollten Sie beachten

Schäden beim Begrünen der Fassade treten an und für sich dann nicht auf auf, wenn Sie auf das Setzen so mancher Pflanzen verzichtet. Un diese beiden vermeidbaren Kletterpflanzen sind der Efeu und Wilder Wein. Diese zählen nämlich zu den selbsthaftenden Kletterpflanzen. Und tatsächlich können ihre Haftwurzeln in Fassaden mit Rissen oder in Fugen eindringen. Das sprengt mit der Zeit die Fassade ab und schädig sie nachhaltig.

Ein Problem stellen in diesem Zusammenhang auch ziegelgedeckte Häuser dar. Die Triebe der Pflanzen schieben sich in die Hohlräume und lockern die Deckung. Daher sollten Sie vor dem Einpflanzen von Kletterpflanzen immer schauen, ob die Fassade in einem guten Zustand ist – dann sind auch Efeu und Wilder Wein defacto kaum ein Problem.

Ein meiner Ansicht nach weit verbreiteter Irrtum ist auch, dass begrünte Mauern immerzu feucht sind. Wie oben erwähnt, ist das Gegenteil der Fall: Das dichte Laub wirkt wie ein Mantel, der Feuchtigkeit eher abhält. Auch am Haussockel wirkt sich Begrünung positiv aus: Die Feuchtigkeit am unteren Mauerende wird von den Wurzeln der Kletterpflanzen herausgeholt.

Wollen Sie aber auf Nummer sicher gehen, verzichten Sie auf Efeu, Wilden Wein und Kletterhortensien, um Ihre Fassade ohne Schäden zu begrünen. Hier ein paar Alternativen (die sogar einen Blütenschmuck tragen):

  • Trompetenblume: wird bis 10 m hoch; benötigt ein mildes, sonniges Klima und einen Schutz im Winter.
  • Clematis (Waldreben): blüht sehr reich, Bei Erfüllung ihrer Ansprüche an den Standort; unten sollte es eher kühl sein; im Blattbereich sonnig und warm; Tipp: Abdecken des Wurzelstocks mit einem Tontopf.
  • Winter-Jasmin: blüht, wenn die rundherum noch Winterschlaf ist.
  • Kletterrosen: als Fassadenschmuck ein Inbegriff von Romantik; zählen zu den Spreizklimmern; Triebe müssen festgebunden oder durch ein Spaliergitter* geleitet werden.

Hier habe ich zu diesem Thema übrigens einen speziellen Artikel verfasst: Kletterpflanze die den ganzen Sommer blüht.

Waldrebe Clematis

Die Clematis: Eine wunderschöne und blühende Kletterpflanze, die auch ich daheim habe (allerdings nicht an einer Hausmauer sondern zwischen meinen Rosen).

Unterschied zwischen Selbstklimmer und Schling- bzw. Rankgewächsen

Selbstklimmende Kletterpflanzen benötigen kein Gerüst. Sie besitzen nämlich Haftwurzeln bzw. Haftscheiben. Durch diese hanteln Sie sich an der Fassade entlang und breiten sich ziemlich unkontrolliert aus. Dadurch können Sie natürlich auch Schäden an der Fassade beim Begrünen verursachen (Beispiele: Efeu, Wilder Wein, Kletterhortensie)

Wollen Sie Ihre Fassade vor Schäden wirklich schützen, sollten Sie eher auf Schling- und Rankgewächse zurückgreifen. Diese benötigen zwar Spaliere und Kletterhilfen*, richten dann aber keine Schäden an der Hauswand an. Ein Vorteil ist auch, dass sich diese Pflanzen nur in dem Ihnen vorgegebenen Bereich ausbreiten und nicht alles völlig unkontrolliert bewachsen. Solche Pflanzen eignen sich also hervorragend, um nur Teile einer Hausmauer zu bedecken. (Beispiele: Clematis, Blauregen, Schlingknöterich, Kletterrosen).

Einige klassische Pflanzen zur Begrünung der Fassade vor den Vorhang

Nachstehend möchte ich auf ein paar Pflanzen eingehen, mit denen Sie Ihre Fassade begrünen können. Diejenigen, bei denen in Klammer „Selbstklimmer“ dabei steht, können eine mögliche Gefahr für Ihre Fassade darstellen, weil sie an dieser anhaften:

Efeu (Selbstklimmer)

Der Efeu mit seinen vielen Sorten mit Blättern wächst relativ langsam, wird aber mit der Zeit bis zu 25- bis 30 m hoch. Er gehört zu den Immergrünen und schützt damit die Fassade auch im Winter. Efeu verträgt sonnige, halbschattige und schattige Standorte und macht sich sehr gut an der Nordseite. Damit sich die Pflanzen gut verzweigen, sollten Sie die Triebe in den ersten Jahren nach der Auspflanzung immer wieder kappen.

Wilder Wein (Selbstklimmer)

Wilder Wein ist im Winter nicht grün, besticht aber durch seine eleganten Herbstfarben. Alle Sorten vertragen Sonne und Schatten, wobei sie ihre volle Wirkung eher an der Süd- und Westseite entfalten. Hier halten sie im Sommer die Fassade kühl, spielen im Herbst mit ihren Farben und lassen nach dem Laubfall im Winter die Sonne an die Außenwände Ihres Hauses.

Wilder Wein

Wilder Wein punktet mit einem kräftigen Farbenspiel im Herbst – er ist allerdings ein Selbstklimmer: Rasche, unkontrollierte Ausbreitung und Schäden an der Fassade sind möglich.

Kletterhortensie (Selbstklimmer)

Ein weiterer Selbstklimmer ist die Kletterhortensie. Sie benötigt anfangs meist eine Hilfestellung durch ein Spalier*. Die ersten fünf Jahre wächst sie etwas langsam. Hat sie aber diese Anlaufzeit überstanden, beginnt sie schnell zu wachsen und wird bis zu zehn Meter hoch. Wollen Sie diese setzen, achten Sie auf einen leicht sauren Boden.

Blauregen

Sehr beliebt ist auch der Blauregen. Er wächst schnell und trägt sehr schöne Blüten. Mit den Blüten hat er allerdings zu Beginn an sonnigen Standorten Probleme. Es kann daher schon ein paar Jahre dauern, bis die erste Blüte zu sehen sind. Dafür kann der Blauregen ziemlich alt werden. Die Pflanze mag keinen Schatten, aber viel Nässe und braucht ein stabiles Klettergerüst*.

lila Blauregen

Der Blauregen (Wistera) ist kein Selbstklimmer sondern benötigt ein Rankgerüst. Er kann damit im Regelfall die Fassade ohne Schäden begrünen.

Schlingknöterich

Extrem häufig treffen Sie wahrscheinlich auf den Schlingknöterich, der sonnige Standorte sehr gerne hat. Er verbreitet sich sehr schnell und treibt in einem Sommer bei zu sechs Meter lange Triebe, die sich um die Drähte oder Latten des Spaliers* winden. Von Juli bis Oktober blüht der Schlingknöterich. Wuchert er zu intensiv, können Sie ihn im Frühjahr oder nach der Blüte im Herbst zurückschneiden.

Kletterhilfen für Kletterpflanzen

Für die Kletterpflanzen gibt es keine allgemein brauchbaren Spaliere und Rankgerüste*. Abhängig von der jeweiligen Pflanze werden nämlich ganz unterschiedliche Arten benötigt. Hier drei Beispiel dazu:

  • Schwere Pflanzen wie der Blauregen benötigen stabile Gerüste aus Holz – beispielsweise aus Latten 3 x 5, wie Sie auch beim Dachdecken als Lattung benutzt werden.
  • Schlingpflanzen wie der Knöterich bevorzugen senkrechte Kletterhilfen, wobei zusätzliche Querstreben das Gerüst stabilisieren sollten.
  • Kletterrosen zählen zu den Spreizklimmern und bevorzugen daher waagerechte Kletterhilfen.

Unabhängig von der Art des Spaliers sollten Sie immer darauf achten, den Abstand zur Wand mit Abstandsklötzchen zu wahren. Wichtig ist meiner Meinung nach auch, dass das Spalier ohne Pflanzenschmuck auch dann schön aussieht, wenn im Winter nichts darauf wächst.

Fassade begrünen ohne Schäden: Fazit und Zusammenfassung

Nicht jede Kletterpflanze beschädigt Ihre Fassade. Auch Efeu und Wilder Wein können Sie verwenden, wenn Ihre Fassade frei von Mängeln ist. Hat diese bereits Mängel aufzuweisen, sollten Sie eher auf diese Selbstklimmer verzichten und eine Pflanze in Betracht ziehen, die eine Rankhilfe* benötigt.

Vergessen Sie nicht, dass Sie nicht immer die ganze Fassade begrünen müssen. Sie können auch nur Teile oder einzelne Elemente mit Berankung gestalten, was oft auch ziemlich adrett und gut aussieht. Kletter,- Schling- und Rankpflanzen bieten außerdem viele Vorteile. Sie schützen die Fassade, bieten Tieren einen Lebensraum und wirken wie eine Klimaanlage an der Fassade.

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