Karotten anpflanzen und ernten: So gehen Sie vor
Die Karotte, Möhre, Gelbe Rübe oder Rübli gehört zu den traditionellen Gemüsesorten hierzulande. Je nach Sorte entwickelt sie eine lange, spitze, schlanke oder kurze, stumpfe und rundliche Form. Beim Hineinbeißen ist sie außen knackig und innen zart. Der Geschmack ist saftig und süß. Stimmen die Bedingungen beim Karotten anpflanzen und pflegen, gedeiht der Power-Food prächtig und erbringt eine reiche Ernte.
Die Aussaat planen
Möhren sind ein unkompliziertes Gemüse und versprechen auch Gartenanfänger eine erfolgreiche Kultivierung. Im Grunde wächst es in jedem gesunden und gepflegten Garten. Je nach Wunsch können Sie die Karotten im Hochbeet einpflanzen oder im Flachbeet aussäen. Auch in einem tiefen Topf auf der Terrasse und den Balkon lassen sich die Wurzeln ziehen.
Beim Planen sollten Sie beachten, dass die Rüben eine Keimdauer von 2- bis 3 Wochen und eine vollständige Entwicklungszeit von einigen Monaten besitzen. Und Sie brauchen Platz, um den Abstand beim Karotten pflanzen einzuhalten.
Wichtig ist, dass die Pflanzen nicht mehrmals hintereinander auf das gleiche Beet müssen. Denn als Mittelzehrer sind sie besonders anfällig für Schädlinge. Idealerweise gedeihen sie spätestens alle drei Jahre an einem anderen Platz.
Der richtige Standort
Damit das Karotten einpflanzen und ernten gelingt, ist ein heller, sonniger und warmer Standort die Voraussetzung. Die Früchte brauchen viel Wärme und wenigstens drei Stunden Sonne am Tag. Erhalten sie ausreichend Wasser, vertragen es durchaus auch eine sehr heiße Temperatur.
Sie haben die Wahl zwischen losen und pilliertem Saatgut. Beim Letzteren sind die Körner auf einer Unterlage befestigt. Das hat den Vorteil, dass die Samen beim Karotten pflanzen liegen im richtigen Abstand in der Erde liegen. Außerdem müssen die Pflanzen später nicht ausgedünnt werden. Verwenden Sie lose Karottensamen*, legen Sie zwischen den Möhrensamen einige Radieschensamen. Da diese schneller keimen, wissen sie immer wie die Saatreihen verlaufen.
Tipps zum Karotten anpflanzen: Die Wahl des Saatguts kann für das gesunde Wachstum und den späteren Ernteerfolg entscheidend sein. Handelt es sich um schon ältere Körner, ist die Keimung nicht garantiert.
Die Anzucht der verschiedenen Sorten
Je nach dem Zeitpunkt zum Karotten anpflanzen sind unterschiedliche Sorten auszuwählen. Die frühen Sorten sind besonders geeignet für das baldige Verzehren nach der Reifezeit. Dagegen sind die späten Rüben haltbarer und lagerfähig.
Die Frühsorten
Diese Samen dürfen in milden Lagen schon ab Ende Februar ins Beet. Möchten Sie eine sichere Ernte, warten Sie mit der Aussaat bis Monat März. Zum Schutz gegen Kälte bietet sich eine Abdeckung mit Folie oder Vlies an.
Gelingt das Wachstum, können Sie die Möhren nach angehend drei bis vier Monaten pflücken. Eine Auswahl der besten Sorten:
- Adelaide (F1)
- Berlicum
- Chantenay
- Duwicker Streit
- Pariser Markt 5
Die Mittelsorten
Die Aussaat findet ab März bis Juli statt. Da die Früchte deutlich länger für die Entwicklung brauchen, findet die Ernte erst im Spätsommer oder Herbst statt. Die Sorten:
- Blanche a Collet Vert
- Colorada
- Gonsenheimer Treib
- Schwarze Spanische
- Yellowstone
Die Spätsorten
Wenn Sie diese Karotten einpflanzen und ernten, dürfen Sie sich auf fleischige und lange Exemplare freuen. Der Zeitpunkt zum Karotten einpflanzen ist ab März bis Mai und die Ernte ist spät im Jahr (November).
Der moderne Handel bietet auch hartgesottene Saaten an. Bei diesen liegt der Zeitpunkt zum Karotten einpflanzen bereits im Dezember bis Januar. Legen Sie die Körner in die frostfreie Erde, beginnt das Wachstum sobald das Wetter milder und der Boden wärmer wird. Die Sorten:
- Pfälzer Gelbe
- Rote Riesen 2
- Rothild
- Weiße Küttiger
Karotten anpflanzen – Schritt für Schritt
Ganz gleich, ob Sie die Karotten im Flachland, im Hochbeet oder im Topf anbauen – die Pflanzen brauchen Helligkeit, Wärme und einen lockeren, durchlässigen und humosen Boden. Angereichert mit „dem Gold des Gartens“, dem Kompost, gedeihen die Keimlinge gut und bilden kräftige Wurzeln aus. Los geht’s:
- 1. Schritt: Die Erde des Flachbeetes oder Topfes tiefgründig durcharbeiten. Karotten wachsen in die Tiefe und brauchen dazu einen freien Boden. Gleichzeitig entfernen Sie allen verbrauchten Wurzeln, Steinen, Fremdbewuchs usw. Die Krume sollte fein sein.
- 2. Schritt: Ziehen Sie Rillen von 1 cm bis 2 cm Saattiefe in den Boden. Der richtige Abstand beim Karotten anpflanzen beträgt circa 15 cm.
- 3. Schritt: Legen Sie das Saatgut in die Rillen. Die Samen benötigen einen Abstand von 1,5 bis 4 cm.
- 4. Schritt: Da es sich bei Karottensamen* um Dunkelkeimer handelt, müssen diese mit Erde bedeckt werden. Dazu rechen Sie die Erde von den Rillenseiten ausgehend über die Samen. Anschließend die Erde leicht andrücken.
- 5. Schritt: Nach dem Anpflanzen der Karotten feuchten Sie die Erde gut an.
In der Regel führen größere Pflanzabstände zu größeren Früchten. Sitzen die Pflänzchen später zu dicht nebeneinander, behindern sie sich beim Wachsen und können nicht richtig wachsen. In diesem Fall entfernen Sie die Überzähligen. Diese können Sie z.B. in einen tiefen Balkonkasten pflanzen. Aufgrund des filigranen und dunkelgrünen Krautes wirken sie neben anderen Pflanzen sehr dekorativ.
Im Beet bleiben dürfen ausschließlich die kräftigsten und am höchsten gewachsenen Exemplare. Planen Sie eine Folgesaat, sollten Sie diese bis spätestens Juli in Angriff nehmen.
Karotten im Hochbeet einpflanzen
Das Hochbeet bietet ideale Voraussetzungen für die Kultivierung von Gemüse. Die Pflanzen erhalten ausreichend Sonne, Wärme und Nahrung. Wichtig ist, dass der Abstand beim Karotten pflanzen eingehalten wird sie nicht zu tief hinter den Begrenzungswänden stehen.
Ratsam ist eine Mischkultur mit Bohnen, Knoblauch, Kräutern, Mangold, Paprika, Salate, Erbsen, Zucchini und Zwiebeln.
Gießen und Düngen
Zum gelungen Karotten einpflanzen und ernten gehört eine gute Pflege. Dabei spielt neben der bereits erwähnten Erdbeschaffenheit auch die Feuchtigkeit eine große Rolle.
Verabreichen Sie den Gewächsen regelmäßig Wasser, wachsen sie schön langsam und gerade. Erhalten stattdessen zu wenig oder unregelmäßig Wasser, bekommen sie leicht Risse oder werden holzig.
Sie können dem Austrocknen des Bodens effektiv entgegenwirken, wenn Sie eine Schicht Mulch (Rasenschnitt) auf das Beet verteilen. Die Schicht darf nicht zu dick sein, damit sie nicht fault.
Als Dünger* verwenden Sie für die gepflanzten Mittelzehrer möglichst organischen Nährstoffe. Ratsam sind Kompost und Hornspäne. Karotten vertragen den hohen Salzgehalt von mineralischen Düngern nicht. Möchten Sie ihn dennoch verwenden, genügen höchstens 40 g/m² als Grundversorgung.
Sobald die Möhren aus der Erde schauen, häufelt man sie etwas mit Erde an. Dadurch werden sie nicht so grün. Zwar sind die grünen Anteile nicht ungesund, aber es fehlen der appetitliche Farbton und die Qualität. Übrigens: Verursacher der charakteristischen roten Farbe sind die in der Rübe enthaltenen Carotinoiden.
Vorsicht Schädlinge
Wie viel andere Gemüsepflanzen stehen auch die Karotten auf dem Speiseplan der Schädlinge. Es ist vor allem der süße, fruchtige Geruch, der die Plagegeister von weit her anzieht. Besonders bedroht sind vor Pflanzen mit einer schwachen Immunabwehr. Gründe dafür können eine unausgeglichene Nahrungsgabe oder zu wenig Platz für die Pflanzen sein.
Um einen Schädlingsbefall rechtzeitiges zu erkennen, sollte Sie schon die jungen Setzlinge regelmäßig nach Schadinsekten absuchen. Dazu legen Sie ein helles Blatt Papier neben die grünen Triebe und schütteln diese leicht. Die Insekten fallen auf das Blatt und Sie können sie eicht erkennen und handeln. Zu den Schädlingen gehören:
- Blattläuse
- Möhrenfliege
- Nacktschnecken
- Schmetterlingsraupen
- Wühlmäuse
- Wanzen
Zweifellos ist die Möhrenfliege der wichtigst Plagegeist. Sie erkennen ihr Vorkommen an den typischen Fraßgängen der Larven in den Rüben. Eine wirkungsvolle Gegenmaßnahme ist eine frühe Aussaat und die Pflanzung in einer leicht windigen Lage. Außerdem hilft die „natürliche Kultivierung“ in Form einer Mischkultur. Dabei säen Sie zwischen den Karottenpflanzen bestimmte Gemüsesorten, deren Geruch die Fraßschädlinge verabscheuen. Geeignete Nachbarn sind:
- Knoblauch
- Lauch
- Tagetes
- Zwiebeln
Andere Möglichkeiten der Abwehr von Schädlingen sind das Ausbreiten von einem Insektenschutznetz oder das Aussetzen von Marienkäfern. Eine selbst angesetzte Jauche aus Brennnesseln stärkt das Immunsystem der Pflanzen. Gegen Nacktschnecken hilft immer noch das regelmäßige Absammeln am besten. Möchten Sie einen Schneckenschutz anbringen, ist das Hochbeet am besten geeignet.
Entsorgen Sie das befallene Gemüse weit weg von den gesunden Pflanzen und verhindern Sie dadurch einen erneuten Befall. Zum Schutz können Sie die unbrauchbaren Möhren tief vergraben oder in der Mülltonne entsorgen.
Endlich die Karotten ernten
Haben Sie die frühe Karottensorte bereits im Februar oder März ausgesät, können Sie diese ab Mai ernten. Bei einer Nachsaat dauert die Saison entsprechend länger. Wenn Sie die Rüben gleichmäßig ausdünnen, erhalten die Verbleibenden mehr Platz und können sich ausdehnen. Die letzten Exemplare haben dann eine deutlich dickere Figur als die zuerst geernteten.
Zwar bilden die frühen Karottensorten im Vergleich zu den späteren Sorten einen kleineren Körper aus, aber im Geschmack sind sie besonders süß und zart. Am besten verbleiben die späteren Sorten so lange als mögliche im Boden. Dann können sie schön dick werden und sind viele Monate lagerfähig.
Fazit und Zusammenfassung zum Karotten anpflanzen
Karotten einpflanzen und ernten gelingt auch Gartenanfängern. Da das Wurzelgemüse organischen Dünger* bevorzugt, gedeiht es in einem ökologischen Anbau und in Mischkultur besonders gut.
Lagern Sie die geernteten Früchte dunkel, kühl und trocken ein, können Sie den Geschmack auch noch im Winter genießen. Der wertvolle Inhaltsstoff Beta-Carotin wird von unserem Körper in Vitamin A umgewandelt und stärkt das Sehvermögen der Augen. Der Ballaststoff Pektin verursacht ein gutes Sättigungsgefühl.
Zum Abschluss hier ein mögliches Düngemittel, das Sie auch bei Karotten und anderem Gemüse verwenden können:
- Nur 1 x Düngen pro Saison: Hochwertiger Naturdünger mit 50% Schafwolle und sehr guter Sofort- sowie gleichmäßiger Langzeitwirkung von bis zu 5 Monaten, Ideal für alle Arten von Gemüse, Obst, Kräutern und anderen Pflanzen im Hochbeet
Letzte Aktualisierung: 2024-12-10, Bilder von amazon.de