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Ratgeber über Gartenarbeit und Gartengestaltung

Ingwer selber ziehen und ernten: Eine Schritt-für-Schritt Anleitung

Die Heilpflanze Ingwer zählt zu der Gattung der Ingwergewächse und wird in der heutigen Zeit vermehrt im gesamten tropischen sowie subtropischen Asien und in Südamerika sowie Afrika angebaut. Des Weiteren wird die Heilpflanze auf Jamaika angebaut und aufgrund seines intensiven Aromas im Westen bevorzugt gehandelt. Als besonders scharf und trotzdem schwach im Aroma wird der nigerianische Ingwer bezeichnet. Wo hingegen der Ingwer seinen eigentlich Ursprung hat, ist nicht bekannt. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie Ingwer selber ziehen und ernten können.

Die verschiedenen Bestandteile der Ingwerpflanze

Die Wurzelstöcke des Ingwers wachsen unterirdisch und erinnern an mehrere aneinander wachsende Knubbel, welche die Form eines Geweihs annehmen können. Aufgrund dessen wurde die Heilpflanze wahrscheinlich auch Ingwer* genannt, denn dieser Begriff hat seinen Ursprung im Sanskrit. Dort bedeutet das Wort Ingwer „geweihförmig“.

Die einjährigen Triebe, welche aus den knollenartigen sowie fleischigen Wurzelstöcken wachsen, können eine Höhe zwischen 60 und 100 Zentimetern erreichen. Sie sind äußerst buschig und aus ihnen heraus bilden sich die Blütenähren. Die Laubblätter des Ingwers sind ungestielt und weisen schmale sowie 20 Zentimeter lange Blattspreiten auf.

Aus den Wurzelstöcken des Ingwers treiben zudem zapfengleiche Blütenstände aus. Diese haben gelbgrüne Hochblätter, welche viele Blüten aus Kron- sowie Kelchblättern aufweisen. So haben die violetten Staubblätter des Ingwers außerdem einen betörenden süßlichen Duft und die Früchte zeichnen sich durch beerengleiche sowie fleischige Kapseln aus.

Ingwerblüte

So sehen die Blüten des Ingwers aus – auch im eigenen Garten eine Augenweide.

Die heilsame Wirkung des Ingwers

Bereits im alten China war die heilsame Wirkung des Ingwers bekannt. So wurde sie beispielsweise von Konfuzius, welcher 551 – 479 vor Christus lebte, gegen Übelkeit während einer Reise verwendet. So wird die Heilpflanze Ingwer* ebenfalls im Ayurveda bei gesundheitlichen Leiden verwendet. Sie zeichnet sich durch ätherisches Öl sowie einen hohen Gehalt an Magnesium, Calcium, Phosphor, Kalium sowie Eisen, Natrium und Vitamin C aus. Die Schärfe erhält die Heilpflanze durch die Scharfstoffe Shogaole sowie Gingerole.

Insbesondere diese in der Ingwerpflanze enthaltenen Gingerole sind für die heilsame Wirkung des Ingwers verantwortlich. So gleichen sie, aufgrund der Wirksamkeit sowie der chemischen Struktur, dem Aspirin. Sie hemmen die Aggregation von Thrombozyten und verringern somit das Risiko von Thrombosen sowie Arteriosklerose. Des Weiteren haben die Gingerole eine schmerzlindernde Wirkung und wirken aktiv Schwindel sowie Brechreiz und Reiseübelkeit entgegen.

Der Ingwer hat ebenfalls positive Auswirkungen auf den menschlichen Verdauungstrakt und die enthaltenen Gingerole wirken im Magen-Darm-Trakt als Gegenspieler zu Serotonin – einem Hormon. So eignet sich Ingwer als ein hilfreiches Mittel gegen Darmkrämpfe sowie Übelkeit und Blähungen. Des Weiteren wirkt er appetitanregend und unterstützend für die Produktion der Verdauungssäfte. Die Gallensaftproduktion wird ebenfalls angekurbelt und somit folgt eine Erleichterung während der Fettverdauung. Jedoch haben die Gingerole auch eine reizende Wirkung auf die Wärme-Rezeptoren im Magen. Eine erhöhte Absonderung von Schweiß und Speichel ist die Folge.

Zusätzlich zu diesen positiven Eigenschaften, hat der Ingwer* ebenfalls eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung bei Erkältungskrankheiten sowie Halsschmerzen. Hierfür wird der Ingwer in dünne Scheiben geschnitten und mit kochendem Wasser übergossen. Anschließend lässt man diese Kombination 5 bis 10 Minuten ziehen und fertig ist der selbst hergestellte Ingwertee.

Ingwertee

Ingwer gilt als entzündungshemmend und schmerzlindernd – sehr beliebt ist er in Form eines Tees.

Die Heilpflanze Ingwer selber ziehen und ernten

Nun erklären wir in zwei einfachen Schritten, wie Sie Ingwer selber ziehen und ernten können:

1. Schritt: Den Ingwer selber ziehen

Um Ingwer selber ziehen und ernten zu können, sollte zu Beginn ein warmer Platz auf der Fensterbank gewählt werden. Dieser sollte jedoch nicht all zu sonnig sein, da der Ingwer zu viel Sonne nicht verträgt. Des Weiteren sollte die verwendete Erde besonders humus- sowie nährstoffreich sein und stets leicht feucht gehalten werden. Diese Wachstumsbedingungen sind auf die tropische Herkunft zurückzuführen.

Ein Pflanztopf auf der Fensterbank eignet sich hervorragend, um Ingwer selber zu ziehen und später zu ernten. Der Pflanztopf sollte idealerweise mit Pflanzerde gefüllt sein und anschließend wird ein etwa 3 bis 5 Zentimeter langes Stück des Ingwer Wurzelstocks flach hineingelegt. Nachdem dies erfolgt ist, wird das Teilstück des Ingwers mit Erde leicht bedeckt und angefeuchtet. Um die Luftfeuchtigkeit nun hoch zu halten, sollte der Pflanztopf mit einer Folienhaube bedeckt werden. Es empfiehlt sich zudem Blähton als unterste Schicht im Pflanztopf zu verwenden. Dieser dient als Drainage und hilft überschüssigem Wasser abzufließen.

Für die Keimung der Ingwerwurzel* sollte ein halbschattiger Standort gewählt werden, welche eine Mindesttemperatur von 20 Grad aufweist. Die Ingwerwurzel benötigt nur wenige Wochen um einzuwurzeln und auszutreiben. Sobald sich der erste Spross gebildet hat, kann die Jungpflanze an einen helleren Ort umziehen und die Folienhaube entfernt werden.

Die Ingwerpflanze sollte in regelmäßigen Abständen mit kalkfreiem Wasser gegossen werden, damit der Wurzelballen stets eine konstante Feuchtigkeit hat. Die Blätter sollten ebenfalls gelegentlich mit kalkfreiem Wasser besprüht werden. Die Ingwerpflanze sollte jedoch nicht all zu oft gegossen werden, da sich ansonsten Staunässe bilden kann und die Wurzelstöcke zu faulen beginnen.

2. Schritt: Den Ingwer ernten

Bei erfolgreicher Anzucht erfolgt die Ernte des Ingwers in den Herbstmonaten. Verdeutlicht wird der Reifezustand des Ingwers durch die verfärbten Blätter. Sobald die Blätter eine gelbliche Farbe aufweisen, ist der Ingwer reif. Er kann nun sofort verarbeitet und verzehrt werden. So eignet er sich hervorragend für einen frisch aufgebrühten Tee oder in Säften sowie Salaten. Diverse Gerichte, insbesondere asiatische Speisen, erhalten durch den Ingwer eine wunderbare Würze.

Falls bei dem Schritt des Ingwers selber ernten, einmal zu viel geerntet wurde, lässt er sich auch hervorragend einlagern und trocknen. Hierbei erhält der Ingwer* zusätzliche Schärfe und kann im getrockneten Zustand wunderbar als Pulver verarbeitet und verwendet werden.

Ist eine Vermehrung der Ingwerpflanze erwünscht, so wird lediglich ein Teilstück der Mutterpflanze herausgebrochen und in einen eigenen Pflanztopf gepflanzt. Mit dieser Anleitung wird das Ingwer selber ziehen sowie das Ingwer selber ernten zum Kinderspiel.

Krankheiten, Schädlinge und bevorzugte Standorte

Da es sich bei der Ingwerpflanze um eine äußerst robuste Pflanze, aufgrund der enthaltenen Scharfstoffe, handelt, ist sie vor einer Vielzahl an Schädlingen sowie Krankheiten geschützt. Sollte die Erde, in der die Pflanze heranwächst, jedoch zu feucht sein, so besteht die Gefahr der Wurzelfäule. Neben der Wurzelfäule siedeln sich zudem Trauermücken in der Pflanzerde an.

Im Sommer bevorzugt die Ingwerpflanze einen hellen sowie warmen Standort. Jedoch bevorzugt sie im Winter einen deutlich kühleren Standort. Der für den Winter gewählte Standort sollte idealerweise 10 Grad unter der Normaltemperatur liegen. Zu Beginn des Winters sollte ebenfalls die Bewässerung der Ingwerpflanze enden, denn nun ist der Vegetationszyklus abgeschlossen.

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Letzte Aktualisierung: 26.07.2024, Bilder von amazon.de