Skip to main content

Ratgeber über Gartenarbeit und Gartengestaltung

Zugwurzel: Hält die Dinge dort, wo sie hin gehören

Manche Pflanzen bedienen sich einer raffinierten Technik, damit ihre Zwiebeln immer in einer gewissen Bodentiefe verbleiben. Diese wandern dadurch nicht nach unten oder in höhere Bodenschichten. Um dies zu verhindern gibt es die Zugwurzel. In diesem Beitrag erklären wir kurz, was das ist und stellen eine Pflanze als Vertreter kurz im Detail vor.

Wie funktioniert das mit der Zugwurzel?

Zugwurzeln werden im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Kontraktionswurzeln bezeichnet. Es handelt sich dabei um Wurzeln, die durch Kontraktion (also das Verkürzen der Länge) von alten Wurzelabschnitten die neuen Knospen immer in der richtigen Lage halten. So verhindert diese Wurzel, dass Erneuerungsknospen zu hoch hinauf wandern. Nach der Kontraktion ist die Zugwurzel runzelig und quergeringelt.

Sehr häufig kommen solche Wurzeln bei Zwiebelpflanzen und Geophyten (mehrjährige krautige Pflanzen, die ungünstige Lebensbedingungen mit Hilfe unterirdischer Organe überdauern) vor.

Pflanze mit Zugwurzel: Die Türkenbundlilie

Ein bekannter Vertreter aus der Pflanzenwelt mit Zugwurzel ist die Türkenbundlilie. Die Pflanze wird bis zu 1,30 m hoch und blüht in etwa von Juni bis August.

Kennzeichnend für diese Blumen sind die turbanartigen, fleischroten bis hellbraunroten, sehr selten auch weißen, dunkel gefleckten Blüten. Ein Blütenstand umfasst etwa 3 bis 12 nickende Blüten, die in einer Traube stehen.

Türkenbundlilien

Eine schöne Pflanze mit Zugwurzel: Die Türkenbundlilie.

Die Blütenhüllblätter sind stets zurückgerollt. Griffel und Narbe ragen weit aus der ca. 4 cm breiten Krone heraus. Aus den Fruchtknoten entwickelt sich eine Kapselfrucht. Ebenso typisch sind die elliptisch lanzettlichen, zumindest in der Stängelmitte zu 3- bis 9 quirlig angeordneten, Blätter.

Die Türkenbundlilie kommt in krautreichen Laub- und Nadelwäldern, Bergwäldern und Bergwiesen und in Hochstaudenfluren bis in Höhen von etwa 2000 Metern vor.

Die Pflanze bevorzugt nährstoffreiche und kalkhaltige Böden. Sie kommt fast im gesamten europäischen Raum vor, sogar bis tief in die südsibirische Taiga.

Die Türkenbundlilie gehört zu den Halbschattengewächsen (botanisch gehört sie zur Familie der Liliengewächse). Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Insekten, wobei besonders Schwärmer den Hauptanteil stellen. Die Samen werden hauptsächlich durch Wind verbreitet.

Viele Pflanzen kommen jedoch gar nicht zur Blüte, da die Blütenknospen sowohl von Rehen sehr geschätzt werden, aber auch von einem Käfer, dem Lilienhähnchen, verzehrt werden.


Ähnliche Beiträge