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Ratgeber über Gartenarbeit und Gartengestaltung

Zitruspflanzen überwintern: Sicher durch die kälteste Zeit im Jahr

Es gibt circa 1.600 Arten und Sorten Zitruspflanzen. Die Jahrtausende alten Kulturgewächse stammen ursprünglich aus Südostasien und gedeihen heute in vielen warmen Ländern dieser Welt. Ihre große Vielfalt verdanken sie den zahlreichen Kreuzungen. Zitruspflanzen bringen mit ihren farbenfrohen Früchten, den erfrischenden Duft und den glänzenden sattgrünen Blättern ein wunderbares, mediterranes Flair ins Zuhause.

Vor allem im Freiland, auf Terrassen, Balkonen und in Wintergärten sind die Exoten ein echter Blickfang. Damit Ihre Schützlinge attraktiv bleiben, müssen die Bedingungen stimmen. Hier erfahren Sie, wie die frostempfindlichen Zitruspflanzen richtig überwintern und keine Kälteschäden bekommen.

Welche Zitruspflanzen sind die beliebtesten?

Die mediterranen Gewächse hierzulande sind an hohe Sonneneinstrahlungen und frostfreien Temperaturen angepasst. Beliebt sind vor allem Zitruspflanzen, die nicht winterharten sind.

Zu den Klassikern gehören:

  • Orange
  • Mandarine
  • Zitronen
  • Limette

Andere Zitruspflanzen für Zuhause sind:

  • Kumquat
  • Grapefruit
  • Bergamotte
  • Zedratzitrone

Die niedrigen Temperaturen vertragen ausschließlich die Arten, die in Höhenlagen und oberhalb des Gefrierpunkts gedeihen. Tatsächlich bieten einige Gartenhändler auch bei uns Zitruspflanzen an, die wenige Minusgrade überstehen können und auch im Winter draußen bleiben können. Dazu gehören die Sorten „ Pomeranzen“ und „Yuzu“. Als absolut winterhart gilt die Dreiblättrige Orange (Poncirus trifoliata).

Wenn nicht winterharte Zitruspflanzen Frost abbekommen

Lassen Sie Zitruspflanzen draußen überwintern und sie bekommen leichten Frost, leiden sie sehr stark darunter. Denn entgegen den weniger kälteempfindlichen Gewächsen, besitzen die mediterranen Gewächse keinerlei natürlichen Frostschutz. Die Pflanzen beginnen sich schon bei einer Temperatur von höchstens – 2 ° Celsius erheblich zu verändern. Grund dafür ist das viele Wasser in den Pflanzenzellen. Erreicht die Pflanze Minusgrade, dehnt sich das Wasser aus und zerstört die Zellen.

Wenn geringe Frostschäden entstehen

Wenn die Zitruspflanzen draußen überwintern, können diese bereits nach wenigen Stunden Frost leichte Schäden erleiden. Diese erkennen Sie zuerst an den empfindlichsten Stellen wie an den Blättern, den violett- farbenen Knospen, den weißen Blüten und den Fruchtansätzen. Sie alle werden weich, welk, verfärben sich braun und hängen kraftlos am Stil herunter. Die Gründe dafür sind zum einen die zarte Struktur der Pflanzenteile und deren Blattzellen, die noch nicht aushärten konnten.

Bei schweren Frostschäden

Dauert der Frost längere Zeit an und die Temperaturen sinken unter -2° Celsius, nehmen die Zitruspflanzen sogar erheblichen Schaden und sterben. Neben den jungen Pflanzenteilen welken auch die älteren Blätter und hängen schlapp herunter.

Nimmt die Kälte weiterhin zu, breitet sich die Zerstörung umso mehr aus. In Folge verwelken auch die Erwachsenen Teile. Die Blätter, die Zweige und schließlich der Stamm und die Wurzeln sterben und fallen ab. Unternehmen Sie nicht und die Hälfte der Zweige ist schon erfroren, können Sie die Pflanze nicht mehr retten.

Zitruspflanze am Balkon

Auf einem Balkon machen sich Zitruspflanzen ziemlich gut – sie müssen diese aber auch richtig überwintern.

Zitruspflanzen richtig überwintern – Licht und Temperatur

Damit Sie die Zitruspflanzen bequem ins Winterquartier schaffen können, sollten diese beweglich bleiben. Dazu setzen Sie diese am besten in einem Topf oder Kübel.

Alle Pflanzen brauchen Licht und Temperatur, um CO2, andere Nährstoffe und Wasser in lebensnotwendigen Sauerstoff, Zucker und andere Pflanzenstoffe umzuwandeln. Die Funktion der Photosynthese hängt auch von der Außentemperatur ab. Die Rolle des Lichtes und der Temperatur ist bei den Zitruspflanzen im Winterquartier einfach geregelt:

  • Wenn das Licht schwach ist, muss die Temperatur hoch sein
  • Ist die Temperatur hoch, muss die Lichtgabe hoch sein
  • Ist die Temperatur gering, ist nur eine geringe Lichtgabe notwendig

Es bleiben zwei Möglichkeiten der Überwinterung:

  • Hell und warm: Falls Ihre Zitruspflanzen im Wohnzimmer überwintern sollte die Temperatur zwischen 10 ° und 15 ° Celsius liegen. Die notwendige Helligkeit liegt bei 6 bis 8 Stunden täglich. Der Raum sollte regelmäßiges gelüftet werden.
  • Kühl und dunkel: Stehen die Zitruspflanzen an einem kühlen und dunklen Ort, eignen sich Keller, Garage, Treppenhaus oder ein Dachboden zum Überwintern. Die geeignete Temperatur im Raum misst konstante 5 ° und 6 ° Celsius. Wichtig ist, dass Sie vor allem die Wurzelballen vor einer etwaigen Auskühlung schützen. Dazu stellen Sie die Töpfe zur Isolation vor zu viel Kälte auf eine Platte aus dicken Styropor oder Kokosstroh. Alternativ oder zusätzlich können Sie den Topf auch in Sachleinen einwickeln.

Zitruspflanzen richtig überwintern

Die Anleitung zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Zitruspflanzen überwintern, ohne dass diese Schaden nehmen:

  • 1. Nach Schädlingen schauen: Bevor Sie die Pflanzen ins Winterquartier bringen, überprüfen Sie alle Teile nach einem möglichen Schädlingsbefall. Falls Sie einen Befall entdecken, sollte dieser umgehend mit einem Schädlingsmittel* behandelt werden. Kontrollieren Sie die Pflanzen während der gesamten Überwinterung regelmäßig und bekämpfen Sie einen erneuten Schädlingsbefall.
  • 2. Einen hellen bis sehr hellen Standort auswählen: Stellen Sie die Zitruspflanze zum Überwintern in die Nähe von einem lichtreichen und zugfreien Fenster. Ein guter Standort ist ein heller Wintergarten, da es dort meistens warm und hell genug ist. Bekommt die Pflanze dennoch zu wenig Licht, sollten Sie eine spezielle Lichtlampe installieren. Eine praktische Zeitschaltuhr regelt den Lichteinfall automatisch. Der Standort sollte nach Möglichkeit von Dauer sein. Häufige Veränderungen mögen Zitruspflanzen nicht und reagieren mit Blattfall.
  • 3. Regelmäßiges Gießen: Es ist ganz gleich, ob Sie Ihre Zitruspflanzen im Wohnzimmer überwintern lassen, in den Keller oder in den Wintergarten stellen – sie brauchen Wasser. Gießen Sie die Pflanzen mäßig aber regelmäßig, alle drei bis vier Wochen. Verwenden Sie kalkhaltiges und nicht zu kaltes Wasser (Regenwasser) und ab und zu auch kalkhaltiges Leitungswasser. Um Staunässe und Schimmelbildung zu verhindern, gießen Sie aber immer erst, wenn die Erde* im Topf trocken ist. Sie können die Feuchtigkeit mit einem Trick leicht feststellen: Drücken Sie mit dem Daumen in die Erde, gibt diese noch Feuchtigkeit ab, brauchen Sie noch nicht zu gießen.
  • 4. Düngen: Wenn die Zitruspflanzen überwintern, legen sie auch eine Ruhephase ein. Da sie in dieser Zeit die Nahrung nicht verwerten können, brauchen sie keinen Dünger.
  • 5. Schneiden: Ende des Winters (circa Ende Februar) können Sie die Zitruspflanzen für das Frühjahr startklar machen und übermäßige Teile abschneiden. In der Regel genügt es die Krone rund zu schneiden und /oder abgestorbene Äste zu entfernen. Es dürfen höchstens 10% eines Triebes entfernt werden.
  • 6. Umtopfen: Alle 2 bis 3 Jahre sollte die Zitruspflanze neue Erde* und einen größeren Topf erhalten. Dafür ist die späte Winterzeit gut geeignet.

Was Sie zum Umtopfen brauchen

Zum Umtopfen sind folgende Utensilien notwendig:

  • Einen Topf oder Kübel mit Abflussloch
  • Durchlässige Erde*.
  • eine Drainageschicht, um Staunässe und die daraus folgenden Krankheiten zu vermeiden

Nach dem Umtopfen benötigen die Pflanzen einige Zeit zum Anwurzeln.

Die in unseren Breitengraden beliebten Zitruspflanzen gehören ins Winterquartier! Es sei denn, Sie besitzen einen verglasten Balkon oder eine verglaste Terrasse, ohne Frost und ohne Zugluft. Aber auch in diesem Fall ist eine isolierende Unterlage und das Einpacken des Topfes mit Sackleinen empfehlenswert.

Erfahrene Liebhaber der südlichen Gewächse raten sogar dazu, Zitruspflanzen schon bei sehr schlechtem Wetter bzw. einer vorübergehenden Kaltfront in den geschützten Wohnraum zu holen.

Nach dem Winter – die Zitruspflanzen an das Freiland gewöhnen

Nachdem die Zitruspflanzen überwintern konnten und es Frühling geworden ist, dürfen sie wieder nach draußen. Die beste Zeit ist nach den Eisheiligen im Mai. Da die Pflanzen während dem Winter keine natürlichen Sonnenstrahlen abbekommen haben, reagieren sie darauf empfindlich.

Aus diesem Grunde stellen Sie die Pflanzen keinesfalls in die pralle Sonne, sondern wählen einen wind- und sonnengeschützten Platz aus. Gute Möglichkeiten sind die Nähe einer Hauswand, ein geschützter Balkon oder eine geschützte Terrasse. Nun rücken Sie die Zitruspflanzen täglich ein Stück mehr in die warme Sonne, damit sie sich an die warmen Strahlen gewöhnen kann.

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Letzte Aktualisierung: 20.04.2024, Bilder von amazon.de